Flüchtlingspolitik Syrische Flüchtlinge verlieren Schutzstatus bei Reisen in Heimat weiterhin automatisch
31.10.2025, 12:53 Uhr
Syrische Beschäftigte leisten Experten zufolge vielfach einen wichtigen Beitrag in Engpassberufen. (Symbolbild)
(Foto: Christoph Reichwein/dpa)
Wenn syrische Flüchtlinge in die alte Heimat reisen, soll das auch in Zukunft grundsätzlich zum Verlust ihres Schutzanspruchs in Deutschland führen. "Das Bundesministerium des Innern hat sich nach eingehender Prüfung dagegen entschieden, kurzzeitige Heimreisen für Syrerinnen und Syrer ohne Auswirkungen auf den Schutzstatus zu ermöglichen", sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Die Ampel-Regierung hatte überlegt, Erkundungsreisen zu ermöglichen, um eine mögliche Rückkehr vorzubereiten. Eine entsprechende Regelung für Syrer hat etwa die Türkei getroffen. Die damalige Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, setzte die Idee, die damals wohl vor allem aus dem Auswärtigen Amt kam, dann aber doch nicht um.
Ohne eine solche Erlaubnis verlieren Syrer in der Regel ihren Schutzstatus, wenn bekanntwird, dass sie im Herkunftsland waren. Denn dann wird vermutet, dass die Voraussetzungen dafür nicht mehr vorliegen. Eine Ausnahmegenehmigung ist nur in sehr eng umrissenen Fällen möglich - etwa wenn ein enger Angehöriger im Sterben liegt.
Der Sprecher sagte: "Eine Erklärung, dass Heimreisen syrischer Schutzberechtigter entgegen dieser gesetzlich vorgesehenen Vermutung keine Auswirkungen auf den Schutzstatus haben, kann aus Sicht des Bundesinnenministeriums insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Entscheidungstätigkeit zu Syrien bereits teilweise wieder aufgenommen hat, nicht abgegeben werden."
Syrerinnen und Syrer, die freiwillig dauerhaft in ihre Heimat zurückkehren wollten, könnten zudem die Angebote von Beratungsstellen nutzen, um sich zu informieren.
Außenminister Johann Wadephul rechnet angesichts der massiven Zerstörung im vom Bürgerkrieg gezeichneten Syrien nicht damit, dass kurzfristig eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig zurückkehrt. Bei einem Besuch in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus sagte der CDU-Politiker diese Woche mit Blick auf die freiwillige Rückkehr, noch immer sei sehr viel Infrastruktur in Syrien zerstört. "Und das wird nicht allzu viele jetzt dazu bewegen, kurzfristig diesen Schritt zu machen."
Quelle: ntv.de