"Druschba"-Pipeline Ungarn und die Slowakei erhalten weiterhin Öl aus Russland
10.09.2024, 16:13 Uhr
		                      Kiew will Öltransit aus Russland einstellen
(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)
Im Streit mit der Ukraine über Öllieferungen aus Russland hat das ungarische Mineralölunternehmen MOL eine "nachhaltige Lösung" präsentiert. Die Regierung in Budapest zeigte sich am Dienstag zufrieden mit dieser "technologischen Lösung". MOL schloss nach eigenen Angaben Vereinbarungen mit Lieferanten und Betreibern der Pipeline "Druschba". Seit Montag übernimmt MOL demnach "das Eigentum an den betroffenen Ölmengen an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus".
Die "Druschba"-Pipeline (Freundschaft) verbindet Ölfelder im Westen Sibiriens mit Raffinerien in Europa, Eigentümer ist der russische Konzern Transneft. In Belarus teilt sich die Pipeline, der nördliche Arm verläuft über Polen nach Deutschland, der südliche über die Ukraine nach Tschechien, in die Slowakei und nach Ungarn. Die beiden Länder Ungarn und Slowakei hatten im Juli die Ukraine beschuldigt, die Öllieferungen des russischen Konzerns Lukoil durch die Leitung zu blockieren und so ihre Energiesicherheit zu gefährden.
Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die EU 2022 Ölimporte aus Russland gestoppt – allerdings gibt es Ausnahmen. Um den zentraleuropäischen Ländern Zeit für eine Umstellung zu geben, fließt auch weiterhin Öl durch die südliche "Druschba"-Leitung. Ungarns Präsident Viktor Orban unterhält weiterhin enge Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. MOL teilte am Montagabend mit, die nun gefundene "nachhaltige Lösung" verstoße nicht gegen die EU-Sanktionen gegen Russland.
Quelle: ntv.de, AFP