Die Zahl der neu registrierten Asylbewerber in Deutschland nähert sich im laufenden Jahr der Marke von 200.000. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervorgeht, wurden von Januar bis November 189.998 Erst- und 24.255 Folgeanträge verzeichnet. Dies waren demnach 43,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Allein im November betrug die Zahl der Erstanträge demnach 29.383. Das ist der bisher höchste Monatswert im laufenden Jahr. Damit dürfte die Gesamtzahl für 2022 höher als 200.000 liegen, wenn sich der bisherige Trend fortsetzt. Hauptherkunftsländer waren den Angaben zufolge sowohl seit Jahresbeginn wie auch im November Syrien, Afghanistan und die Türkei.

Besorgt über den Anstieg äußerte sich Unions-Fraktionsvize Andrea Lindholz (CSU). "Die Zahl der Asylerstanträge hat sich seit dem August fast verdoppelt und im Vergleich zum April fast verdreifacht", erklärte sie In Berlin. Lindholz rief die Koalition zu einem Umsteuern in der Migrationspolitik auf. Sie verwies dabei auch auf die Aufnahme von 1,1 Millionen Menschen aus der Ukraine im laufenden Jahr wegen des russischen Angriffskriegs.