Zehntausende ukrainische Soldaten in der russischen Oblast Kursk sind nach inoffiziellen Landkarten von einer Einkesselung durch die russische Armee bedroht. Die Karten der ukrainischen Militärblogger Deep State deuteten am Freitag darauf hin, dass etwa drei Viertel der ukrainischen Streitkräfte dort inzwischen fast vollständig eingekreist sind. Sie sind demnach mit den restlichen ukrainischen Truppen noch durch einen etwa einen Kilometer langen und an der engsten Stelle weniger als 500 Meter breiten Korridor verbunden. Bestätigungen der ukrainischen oder russischen Seite lagen zunächst nicht vor.

Die Lage in Kursk sei für die Ukraine sehr schlecht, sagte der Militäranalyst Pasi Paroinen von der finnischen Black Bird Group der Nachrichtenagentur Reuters. "Jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit, bis die ukrainischen Streitkräfte entweder eingekesselt oder zum Rückzug gezwungen werden." Ein Rückzug würde einen Spießrutenlauf bedeuten, bei dem die Soldaten ständig von russischen Drohnen und Artillerie bedroht wären. Wenn die Ukraine nicht schnell die Lage wiederherstelle, könnte dies der Augenblick sein, an dem die ukrainischen Soldaten in Kursk eingekesselt würden.