Wirtschaft

Hoher Umsatzrückgang erwartet Adidas gibt tristen Bilanz-Ausblick

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Ob Adidas seine Yeezy-Restposten noch los wird?

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Antisemitische Äußerungen beenden 2022 die Partnerschaft von Rapper Kanye West und Adidas. Die finanziellen Einbußen ziehen sich bis in laufende Geschäftsjahr. Der Sportartikelriese schließt einen Umsatzeinbruch nicht aus. Es droht ein Verlust von mehreren Millionen Euro.

Der Sportartikelkonzern Adidas blickt verhalten ins neue Jahr. Der DAX-Konzern aus Herzogenaurach erwartet im Jahr 2023 einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Das zugrunde liegende Betriebsergebnis dürfte etwa auf Break-Even-Niveau liegen, teilte die Adidas AG mit. Die Finanzprognose berücksichtige bereits die negativen Auswirkungen, falls der Bestand an Produkten aus der Yeezy-Kollektion aus der Zusammenarbeit mit dem Rapper/Designer Ye (zuvor Kanye West) nicht verkauft werde.

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"Die Zahlen sprechen für sich selbst. Wir sind derzeit nicht so leistungsfähig, wie wir sein sollten", sagte CEO Björn Gulden laut der Mitteilung. "2023 wird ein Übergangsjahr sein, um die Basis zu schaffen, wieder ein wachsendes und profitables Unternehmen zu werden."

Das Unternehmen prüfe weiterhin verschiedene Optionen zur künftigen Nutzung seines Bestands an Yeezy-Produkten. Sollte Adidas aber unwiderruflich beschließen, diese nicht zu verwenden, würde dies die Abschreibung des Yeezy-Bestands nach sich ziehen. Dies würde das Betriebsergebnis des Unternehmens in diesem Jahr um weitere 500 Millionen Euro reduzieren. Adidas hatte die jahrelange Zusammenarbeit mit dem US-Rapper unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen beendet, hat bisher aber offengelassen, was mit den produzierten, aber noch nicht verkauften "Yeezy"-Produkten passiert.

Des Weiteren erwartet Adidas für 2023 Einmalkosten in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro. Diese Kosten sind Teil einer strategischen Prüfung, die das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt unternimmt, um ab 2024 wieder auf einen profitablen Wachstumspfad zurückzukehren.

Im Jahr 2022 setzte Adidas auf Basis vorläufiger nicht testierter Zahlen 22,51 Milliarden Euro um, ein Anstieg um 6 Prozent. Währungsbereinigt stiegen die Einnahmen um 1 Prozent. Die Bruttomarge sank von 50,7 Prozent auf 47,3 Prozent. Das operative Ergebnis brach derweil von knapp 2 Milliarden Euro auf 669 Millionen Euro ein, was einer operativen Marge von 3,0 Prozent entspricht (Vorjahr: 9,4 Prozent). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2022 betrug 254 Millionen nach 1,492 Milliarden Euro, wie Adidas weiter mitteilte.

Quelle: ntv.de, mba/DJ

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