Wirtschaft

Boeing kommt nicht heran Airbus, König der Lüfte

Airbus trumpft ganz gro auf.

Airbus trumpft ganz gro auf.

(Foto: REUTERS)

Wenn es um Flugzeuge geht, ist Airbus weiter weltweit das Maß der Dinge. Dank A320neo und A380 liegt die EADS-Tochter bei den Auslieferungen klar vor Boeing. Der US-Konkurrent will das nach neun Jahren hinter Airbus 2012 aber ändern.

Der Titel des weltgrößten Flugzeugbauers bleibt in Europa - bei Airbus. Der US-Erzrivale Boeing konnte die Zahl seiner Auslieferungen im vergangenen Jahr zwar auf 477 Maschinen steigern, wie der Konzern verkündete. Doch Airbus kommt nach Angaben aus Branchenkreisen auf mehr als 530 Jets.

Es seien "einige Exemplare" mehr ausgeliefert worden als ursprünglich geplant, hieß es. Boeing dagegen erfüllte seine eigene, zuletzt noch gesenkte Planung von rund 480 Maschinen nur knapp. Im Jahr zuvor hatten 462 Maschinen die Werkshallen der Amerikaner verlassen. Airbus wird am 17. Januar genaue Zahlen verkünden.

Den Markt für Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen teilen sich Airbus und Boeing quasi auf. China, Russland und Kanada wollen ihnen aber zumindest bei den kleineren Flugzeugen bis Ende des Jahrzehnts Paroli bieten. Die EADS-Tochter Airbus setzte sich erstmals 2003 an die Spitze.

A320neo gegen 737 MAX

Der Rückstand von Boeing ist letztlich aber nur ein Schönheitsfehler. "Das vergangene Jahr war eines der spannendsten und wichtigsten in der Geschichte von Boeing", erklärte Verkehrsflugzeug-Chef Jim Albaugh. Zahlreiche Großaufträge trieben die Bestellungen auf unterm Strich 805 Stück hoch. Im Jahr 2010, als den Fluggesellschaften noch die Rezession in den Knochen steckte, hatte Boeing Aufträge über 530 Maschinen eingesammelt.

Angesichts einer überalterten Flotte, schärferer Umweltauflagen, höherer Kerosinpreise und steigender Passagierzahlen in den Schwellenländern hatten die Fluggesellschaften im vergangenen Jahr massenhaft Bestellungen aufgegeben. Airbus hatte dabei mit seinem modernisierten Kurz- und Mittelstreckenjet A320neo mächtig abgeräumt. Boeing entschied sich daraufhin, sein eigenes Modell ebenfalls zu renovieren und als 737 MAX auf den Markt zu bringen.

Boeing vor "sehr gutem Jahr"

Für den Flieger lägen inzwischen mehr als 1000 feste Bestellungen und Absichtserklärungen vor, sagte Marketingchef Randy Tinseth. Er zeigte sich optimistisch für 2012. "Wir erwarten ein sehr gutes Jahr." Selbst ohne eine einzige neue Bestellung hätte Boeing auf Jahre hinaus Arbeit: In den Büchern standen zum Jahresende 3771 Maschinen. Tinseth geht davon aus, dass der Auftragsbestand weiter steigt.

Nach jahrelangen Verzögerungen konnte Boeing im vergangenen Jahr auch die ersten drei Langstreckenmaschinen vom Typ 787 "Dreamliner" ausliefern und unterm Strich 13 neue Bestellungen für den Hoffnungsträger einsammeln. Das Flugzeug, dessen Rumpf großteils aus neuen Verbundmaterialien besteht, hatte sich in der Entwicklung und Fertigung als Problemfall erwiesen. Binnen zwei Jahren will Boeing die Produktion nun von 2,5 auf 10 Maschinen im Monat hochschrauben. Airbus' Gegenentwurf A350 ist noch in der Entwicklung.

Die Boeing-Aktie gab am Donnerstag in einem wenig veränderten Marktumfeld 1,1 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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