Streit um das Öl der Falklands Argentinien greift juristisch an
16.03.2012, 12:36 Uhr
Rost überzieht nahe Port Stanley 30 Jahre altes Kriegsgerümpel.
(Foto: REUTERS)
Die Stimmung zwischen London und Buenos Aires ist vergiftet: Großbritannien lässt rund um die Falklandinseln nach Erdöl suchen. Argentinien beansprucht die Bodenschätze für sich. Mit scharfen Tönen droht Außenminister Timerman den beteiligten Konzernen Konsequenzen an.

Großbritannien handelt "unrechtmäßig", sagt Héctor Timerman.
(Foto: REUTERS)
In der Auseinandersetzung um die Falklandinseln hat die argentinische Regierung Großbritannien mit juristischen Schritten gegen die in dem Gebiet tätigen Erdölfirmen gedroht.
Die Tätigkeiten dieser Unternehmen seien illegal, sagte Argentiniens Außenminister Héctor Timerman. "Es ist vollständig bewiesen, dass sie unrechtmäßig handeln." Zahlreiche Länder unterstützten bei den Vereinten Nationen , ergänzte Timerman.
Die rechtliche Offensive in und außerhalb Argentiniens werde sich auch gegen Banken und andere Unternehmen richten, die die Öl-Konzerne finanziell, logistisch oder beratend unterstützten, ergänzte Timerman. Ohne deren Beteiligung sei das Öl-Geschäft nicht möglich, betonte Argentiniens Außenminister.
Großbritannien hatte 2010 Ölbohrungen in den Gewässern der von Argentinien beanspruchten Falklands . Von 2016 an wollen britische Firmen dort Erdöl fördern.
Argentinien hatte am 2. April 1982 während der damaligen Militärdiktatur die seit 1833 von Großbritannien verwalteten Falklandinseln im Südatlantik besetzt. In einem eroberten die Briten die in Argentinien Malvinas genannte Inselgruppe zurück. Fast 1000 Menschen wurden bei den Kämpfen getötet.
Erst Ende Februar hatte Argentinien zwei britische Kreuzfahrtschiffe wegen des Falkland-Streits daran gehindert, in den Hafen der südargentinischen Stadt Ushuaia einzulaufen. Die "Star Princess" und die "Adonia", die zuvor auf den Falklandinseln angelegt hatten, mussten nach britischen Angaben weiterfahren. Die "Adonia" wollte als nächstes im chilenischen Hafen Punta Arenas festmachen.
Symbol-Politik und Empfindlichkeiten
"Wir sind besorgt wenn wir hören, dass die "Adonia" und die "Star Princess" nicht in Ushuaia anlegen konnten", sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums in London. "Es gibt keine Entschuldigung dafür, in den freien und legitimen Geschäftsbetrieb einzugreifen."
Durch die verstärkten Explorationsaktivitäten war der Streit zwischen beiden Ländern neu aufgeflammt. Argentinien zeigte sich unter anderem auch sehr verärgert, als bekannt wurde, dass der britische Prinz William einen sechswöchigen Militäreinsatz auf den Falklandinseln absolvieren wollte.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa