Wirtschaft

Steuersünder am Pranger Athen öffnet "Liste der Schande"

Auch Göttin Athene wird die Steuerschulden nicht eintreiben können.

Auch Göttin Athene wird die Steuerschulden nicht eintreiben können.

(Foto: dpa)

170 Seiten ist das Dokument lang, es enthält 4152 Namen. Die griechische Regierung nennt auf der Liste säumige Steuerzahler, darunter Künstler, Sportler und Unternehmer finden sich auf der Liste. Viele von ihnen seien aber bereits im Gefängnis, heißt es. Ohnehin dürfte der Staat nur einen Bruchteil der Summe erhalten.

Die Griechen können nun im Internet (auf Griechisch) nachlesen, wer dem griechischen Staat große Summen schuldet und damit zum Teil für die Wirtschaftsmisere im Lande mit verantwortlich ist. Die Regierung veröffentlichte eine 170 Seiten lange Liste mit den Steuersündern. Sie schulden dem griechischen Staat insgesamt knapp 15 Milliarden Euro.

Auf der Liste, die der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos als "Liste der Schande" bezeichnet hatte, stehen 4152 Namen. Darunter seien auch Künstler, Sportler und Unternehmer, berichtete das Staatsfernsehen. Viele der Schuldner seien aber bereits im Gefängnis oder ihre Betriebe seien pleitegegangen.

Experten gingen davon aus, dass der Staat "im besten Fall ein Fünftel dieser Schulden kassieren könnte". Die Regierung hatte den Schuldnern am 14. November 2011 eine zehntägige Frist gesetzt, ihre Steuerschulden zu begleichen. Die Veröffentlichung der Namen zog sich dann aber hin, weil die Datenschutzbehörde nicht sofort grünes Licht gegeben hatte, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums.

Die Regierung unter Ministerpräsident Lucas Papademos zeigt sich entschlossen, hart gegen Steuersünder vorzugehen. In den vergangenen zwei Monaten nahmen Steuerfahnder und die Polizei rund 90 Unternehmer fest, die dem Staat große Summen schulden. Darunter sind einer der bekanntesten griechischen Industriellen und der Besitzer einer Fitnessstudio-Kette.

Quelle: ntv.de, dpa

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