Wirtschaft

Kältere Büros als Teil des Plans Audi käme mit 20 Prozent weniger Gas aus

Die Audi-Fertigung in Ingolstadt.

Die Audi-Fertigung in Ingolstadt.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Angesichts der Gas- und Energiekrise entwirft die Industrie Notfallpläne für den Fall einer Unterversorgung. Wofür Autobauer Gas wirklich brauchen und wo umgedacht werden kann, erklärt Audi-Produktionsvorstand Walker. Er feilt an weiteren Maßnahmen.

Die VW-Tochter Audi hat für den Fall ausbleibender Gaslieferungen als mögliches Sparpotenzial ein Fünftel seines Verbrauchs in den Raum gestellt. "Als Richtwert kann man sagen, dass wir mit rund 20 Prozent weniger Gas auskommen könnten", sagte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker laut Vorabmeldung im Interview mit der "Automobilwoche". "Das gelingt uns über entsprechende technische und organisatorische Lösungen. Aber damit sind wir noch nicht da, wo wir hinmüssten, falls das Gas knapp werden würde", erklärt Walker.

So habe das Unternehmen zwar Ersatzbrennstoffe beschafft, um die Wärmeversorgung flexibler zu machen. Aber Walker erklärt: "Wir haben keine so großen eigenen Tanks an unseren Standorten, dass wir Brennstoffe für den täglichen Betrieb auf Dauer vorhalten können, aber wir haben uns zumindest eine Reserve gesichert." Am Standort in Ingolstadt werde beispielsweise Hälfte des Wärme- und Energiebedarfs mit Gas gedeckt.

Prozessgase schwer zu ersetzen

"Wenn die Versorgung mit Gas knapp werden sollte, fehlen uns als Automobilhersteller vor allem die Prozessgase, also Brennstoff für unsere Lackiererei, die thermische Nachverbrennung oder unsere Aushärteöfen, die mit Gas betrieben werden", betonte Walker. Das wäre ungefähr ein Zehntel des normalen Bedarfs und die Mindestmenge an Gas, die gebraucht werde. Alternative Brennstoffe könnten in diesem Bereich nicht so schnell eingesetzt werden. Zudem sei eine Umstellung auf elektrische Öfen nur langfristig möglich und auch nur dann sinnvoll, wenn sie mit Ökostrom betrieben werden.

"Eine Absenkung der Temperatur könnte aber ab Spätherbst ein Thema werden - nicht nur in der Produktion, auch in unseren Büros. Das ist tatsächlich einer der Bestandteile der ermittelten 20 Prozent Einsparungspotenzial. Und besser, als gar nicht mehr zu produzieren", unterstrich Walker und verwies darauf, dass diese Maßnahme erst ganz zuletzt und nach Gesprächen mit der Arbeitnehmervertretung ergriffen werden würde.

Quelle: ntv.de, mpe

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