Warnstreik der Lokführer Bahn sagt zweite Tarifrunde mit GDL ab
15.11.2023, 12:28 Uhr Artikel anhören
Reisende müssen sich heute Abend auf Zugausfälle einstellen.
(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)
"Entweder man streikt oder man verhandelt", heißt es von der Bahn. Sie sagt für diese Woche geplante Gespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL ab. Diese hatte zuvor einen Warnstreik verkündet, der heute am späten Abend beginnen soll.
Die Deutsche Bahn will zunächst nicht mehr mit der Lokführergewerkschaft GDL verhandeln. Grund sei der für Mittwochabend bis Donnerstagabend angekündigte Streik, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. "Entweder man streikt oder man verhandelt. Beides zugleich geht nicht."
Eigentlich waren für Donnerstag und Freitag weitere Gespräche zwischen den Tarifpartnern vereinbart. "Wer Verabredungen bricht und Millionen Reisende mit einem kurzfristigen Streik in Haftung nimmt, kann nicht erwarten, dass wir einfach weiter am Verhandlungstisch sitzen." Es sei einmalig in der Sozialpartnerschaft, dass die GDL inmitten von Verhandlungen streiken wolle. "Diese Eskalation hat einzig und allein die GDL zu vertreten."
Offen ist, ob weitere vereinbarte Verhandlungstermine in den kommenden Wochen von den Tarifparteien eingehalten werden. Die Lokführergewerkschaft hatte am Dienstag einen ersten bundesweiten Warnstreik in der diesjährigen Tarifrunde angekündigt. Der Ausstand soll von Mittwochabend 22 Uhr bis Donnerstagabend 18 Uhr dauern. Die Bahn sei bislang nicht bereit, auf Kernforderungen wie eine Arbeitszeitverkürzung einzugehen, hieß es zur Begründung. Die Bahn geht von massiven Auswirkungen des Streiks auf den Betrieb aus.
Die GDL verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr. Zudem soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung auf 35 von 38 Stunden die Woche gesenkt werden. Außerdem wird einmalig die steuerfreie Inflationsprämie von 3000 Euro gefordert. Die Laufzeit soll zwölf Monate nicht übersteigen. Die Bahn lehnt die Forderungen als zu hoch ab. Sie würden in Summe ein Volumen von 50 Prozent mehr bedeuten. Sie hatte Lohnerhöhungen von elf Prozent über 32 Monate angeboten.
Quelle: ntv.de, mli/rts