Deko-Händler auf Sparkurs Bei Depot stehen 90 Filialen auf der Kippe
26.03.2024, 19:29 Uhr Artikel anhören
Auf Sparkurs: Deko-Händler Depot
(Foto: IMAGO/onemorepicture)
Im deutschsprachigen Raum hat Depot rund 3200 Mitarbeiter, in Deutschland mehr als 300 Filialen. Der Deko-Händler ist in den vergangenen Jahren jedoch in die roten Zahlen gerutscht. Ein Sparprogramm soll dem entgegenwirken - viele Läden stehen auf der Kippe.
Der Deko-Händler Depot hat sich ein hartes Sparprogramm auferlegt. Dafür würden 90 der mehr als 300 Filialen in Deutschland auf den Prüfstand gestellt, sagte Inhaber Christian Gries dem "Handelsblatt". "Wir hoffen, mindestens die Hälfte der gefährdeten Filialen halten zu können", setzte er fort. Viele der Läden seien zurzeit nicht profitabel und deren Mietvertrag laufe aus. Die Zukunft vieler Filialen sieht düster aus, vor allem, weil Depot den Mietvertrag nur verlängern will, wenn die Vermieter zu Mietsenkungen bereit sind. Für die nächsten zwölf Monate sei Depot aber durchfinanziert.
"Ich glaube fest daran, dass wir das hinbekommen, wenn wir alle gemeinsam kämpfen", sagte Gries der Zeitung. Aber man müsse der Realität ins Auge sehen. Der Umsatz von Depot lag im vergangenen Jahr bei 330 Millionen Euro, laut Gries stand am Ende ein Verlust. Vor der Corona-Krise hatte der Umsatz noch 410 Millionen Euro betragen. Der 53-Jährige hatte vor kurzem die Geschäftsführung beurlaubt und leitet das Unternehmen wieder persönlich. Insgesamt hat Depot 3200 Mitarbeitende in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Den Umsatzrückgang erklärte Gries mit erhöhten Frachtpreisen und der Kaufzurückhaltung nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Auch die Huthi-Attacken im Roten Meer sorgten für verzögerte Lieferungen und Umsatzeinbußen.
Restrukturierungsexperte Rainer Schrems soll beim Sparkurs helfen. Er hatte bereits bei der österreichischen Depot-Tochter den Sanierungsprozess vorangetrieben. Auch hier sollte die Hälfte der 50 Filialen geschlossen werden. Nach Verhandlungen mit den Vermietern wurden letztlich nur 10 Filialen dichtgemacht und 60 Arbeitsplätze gestrichen. In Deutschland soll zudem das eigene Logistik-Center verkauft und nur die Hälfte der Fläche zurückgemietet werden.
Quelle: ntv.de, mba