Zweifelhafte Wertpapiergeschäfte Bericht entlastet Fed-Chef Powell
15.07.2022, 00:38 Uhr
Powell hat nichts Verbotenes getan, ergibt die Untersuchung.
(Foto: AP)
Nach Hinweisen auf mögliche Verstöße nehmen Behörden Wertpapiergeschäfte von Fed-Chef Powell aus den vergangenen beiden Jahren genauer unter die Lupe. Jetzt liegen die Ergebnisse des Berichts vor.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat mit seinen fragwürdigen Wertpapiergeschäften nach Angaben der zuständigen Behörde keine Regeln verletzt oder Gesetze gebrochen. Das Office of Inspector General bescheinigt auch dem ehemaligen Fed-Vize Richard Clarida eine weiße Weste. Clarida habe es jedoch unter anderem versäumt, diverse Handelsaktivitäten in der dafür notwendigen Offenlegungsform bekannt zu geben. Außerdem habe ein Finanzberater von Powells Familie Geschäfte während einer Sitzung des Offenmarktausschusses getätigt, während der Handel verboten war.
Der nun veröffentlichte Bericht beleuchtet die Geschäfte der Notenbanker von 2019 bis 2021. Er ist das Ergebnis einer neunmonatigen Untersuchung der unabhängigen Behörde. Ausgewertet wurden unter anderem E-Mails, Dokumente und Broker-Mitteilungen. Außerdem habe es Befragungen von "relevanten Personen" gegeben.
Clarida war im Januar vorzeitig zurückgetreten. Früheren Medienberichten zufolge soll er im Februar 2020 einen Tag vor einer wichtigen Ankündigung Powells sein Portfolio umgeschichtet haben. Der Notenbankchef warnte damals vor Risiken durch das Coronavirus und versprach eine Reaktion der Fed, falls dies notwendig werden sollte. Im Dezember soll Clarida Berichten zufolge seine finanziellen Angaben korrigiert haben.
Die Vorgänge reihen sich ein in die Affäre um Handelsaktivitäten hochrangiger US-Notenbanker, die im vergangenen Jahr zum Rücktritt von zwei Fed-Mitgliedern führte. Die US-Notenbank versprach wegen der Kritik an Clarida und anderen Top-Vertretern eine Verschärfung ihrer Regeln zur Offenlegung von privaten Geschäften an den Finanzmärkten.
Quelle: ntv.de, ino/rts