Sparsame Hinterbliebene Bestatter profitieren kaum
10.05.2018, 11:10 Uhr
Trotz mehr Todesfällen sind die Umsätze der Bestatter nicht gestiegen.
(Foto: picture alliance / Sophia Kembow)
Gestorben wird immer. Und wegen der demografischen Entwicklung immer öfter. Allein, viele Hinterbliebene achten vor Bestattungen vermehrt auf den Preis. Die Branche ist von der Schnäppchenjagd wenig begeistert.
Mehr Todesfälle und sparsamere Hinterbliebene: Auch bei Bestattungen schauen viele Verbraucher auf den Preis. Während früher Beerdigungen oft ein Statussymbol waren, recherchieren viele Hinterbliebene nun oft im Internet nach günstigen Angeboten. Bei der nach Angaben der Veranstalter weltweit wichtigsten Bestatterfachmesse Befa in Düsseldorf diskutieren Vertreter der Branche über neue Trends und aktuelle Entwicklungen. Dort präsentieren rund 210 Aussteller unter anderem neue Sarg- und Urnenmodelle, etwa mit glitzernden Kristallen oder Fußballmotiven.
Rund 4000 vorwiegend mittelständische Bestattungsunternehmen haben im vergangenen Jahr in Deutschland nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Bestatter einen weitgehend unveränderten Umsatz von knapp zwei Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Zahl der Todesfälle sei zwar wegen der demografischen Entwicklung gestiegen, der Umsatz je Verstorbenem sei jedoch geringer ausgefallen, berichtete Verbandssprecher Oliver Wirthmann.
"Es gibt eine Menge Menschen, die für Beerdigungen weniger ausgeben wollen", stellte Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas fest. So sei eine Billigbestattung schon für etwa 1000 Euro zu haben, eine einfache Beerdigung komme auf etwa 2000 bis 3000 Euro.
Für etwa zwei Drittel der Verstorbenen werde - oft auch aus Kostengründen - eine Feuerbestattung gewählt, berichtete Helbach. Noch Mitte der 90er Jahre sei dieses Verhältnis umgekehrt gewesen. Gespart werde auch bei Grabsteinen oder der Größe der Grabanlagen, so Wirthmann vom Bestatterverband. Gefragt seien etwa pflegefreie Gemeinschaftsgrabanlagen.
Quelle: ntv.de, cri/dpa