Rekordhoch für Kryptowährung Bitcoin durchbricht 20.000er Marke
16.12.2020, 15:08 Uhr
Die höchste Anzahl an Bitcoin ist auf knapp unter 21 Millionen Bitcoin festgelegt.
(Foto: imago images/Science Photo Library)
Als Cyber-Währung hat sich der Bitcoin bereits seit Jahren etabliert. Eine mögliche Verknüpfung mit dem Bezahldienstleister Paypal treibt ihn nun auf ein neues Rekordhoch.
Käufe spekulativ orientierter Anleger hieven den Bitcoin-Kurs über die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Dollar. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise stieg um vier Prozent auf ein Rekordhoch von 20.173 Dollar. Ende 2017 und in den vergangenen Wochen war Bitcoin an dieser Schwelle mehrfach gescheitert.
Beim Handelsstart im Februar 2009 war der Bitcoin nur ein paar Cent wert gewesen. In den ersten Jahren entwickelte sich die Währung abseits der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. 2013 durchbrach der Bitcoin zum ersten Mal die 1000-Dollar-Marke.
Die aktuelle Rally werde unter anderem von den Plänen des Zahlungsdienstleisters Paypal befeuert, Cyber-Devisen als Zahlungsmittel zu akzeptieren, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Je mehr Firmen, Zahlungsabwickler und Kreditkarten-Anbieter dies täten, desto größer werde der Nutzen und damit der Wert von Kryptowährungen.
Bei der langfristigen Bewertung von Bitcoin spielt die Tatsache eine maßgebliche Rolle, dass die Kryptowährung als endliche Ressource und damit als ein prinzipiell knappes Gut definiert ist. Im Jahr 2008 veröffentlichte jemand unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Dokument, das eine digitale Währung beschreibt. 2009 wurde die dazugehörige Bitcoin-Software öffentlich gemacht. Die höchste Anzahl an Bitcoin ist in dem Papier auf knapp unter 21 Millionen Bitcoin festgelegt worden. Diese maximale Geldmenge ist auch im Bitcoin-Code festgezurrt. Daher kann hier nicht zusätzliches Geld "gedruckt" werden wie bei herkömmlichen Währungen, die der Kontrolle einer Zentralbank unterliegen.
Im Vergleich zum Handel mit anderen knappen Vermögensgegenständen wie Gold handelt es sich beim Bitcoin allerdings um ein vergleichsweise kleines Projekt. Vor diesem Hintergrund weisen Experten wie der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler Philipp Sandner darauf hin, dass der Bitcoin-Markt relativ gesehen über eine recht geringe Liquidität verfügt. "Auch dies ist ein Grund für die hohe Volatilität."
Bedroht wird der Wert des Bitcoin auch durch eine mögliche staatliche Regulierung. Wenn Wirtschaftsräume wie die Volksrepublik China, die Vereinigten Staaten oder die Europäische Union den Handel mit Bitcoin scharf regulieren oder gar verbieten würden, könnte entsprechend auch der Tauschkurs zu den klassischen Währungen einbrechen. Außerdem steht der Bitcoin mit anderen Kryptowährungen wie Ethereum oder Ripples XRP in Konkurrenz, die auch mit deutlich weniger Stromverbrauch "geschürft" werden können.
Quelle: ntv.de, mba/rts/dpa