Wirtschaft

Heftige KursverlusteBitcoin wird verprügelt

21.11.2025, 12:15 Uhr
imageVon Jan Gänger
526733921
Es geht abwärts. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Der Absturz geht weiter: Bitcoin verliert so kräftig wie seit Jahren nicht mehr. Milliarden von Dollar lösen sich in Luft aus.

Bitcoin setzt seine Talfahrt fort und erlebt den schlimmsten Monat, seit die Kryptobörse FTX im Sommer 2022 zusammengebrochen ist. Bitcoin verlor allein am heutigen Freitag weitere 10 Prozent auf rund 81.900 Dollar. Damit summiert sich das Minus im November auf knapp 26 Prozent. Seit dem Anfang Oktober erreichten Rekordhoch von mehr als 126.000 Dollar ging es um 35 Prozent in die Tiefe.

"Aus der Korrektur beim Bitcoin ist ein mittelgroßer Crash geworden", sagt Daniel Saurenz von Feingold Research ntv.de. "Unsere Daten zur Stimmungslage weisen beim Bitcoin Panik-Levels auf, wie man sie 2025 nur bei Trumps Zollkeule im April sah."

Der Einbruch folgt auf eine verheerende Welle von Liquidationen am Kryptomarkt. In den vergangenen Wochen war der Gesamtmarktwert der mehr als 18.500 vom Datenanbieter CoinGecko erfassten Coins um etwa 1,2 Billionen Dollar gefallen. Ein Großteil dieser Verluste entfiel auf so genannte gehebelte Positionen, bei denen Anleger mit geliehenem Geld Kryptowährungen kaufen. Solche hochriskanten Wetten sind am Kryptomarkt weit verbreitet.

Da extrem gehebelte Positionen am Kryptomarkt ein großes Volumen hatten, kam es zu einem Teufelskreis. Der anfängliche Preisverfall zwang einige Anleger, ihre Positionen aufzulösen. Denn die Sicherheiten, die sie für ihre Hebel-Geschäfte bei ihrem Broker hinterlegt hatten, reichten nicht mehr aus, um die Verluste zu decken. Diese Verkäufe drücken den Wert der Kryptowährungen weiter und sorgen so für weitere Liquidierungen.

Dieser Verkaufsdruck hat sich in den vergangenen 24 Stunden noch verstärkt. Der Datenanalyseplattform CoinGlass zufolge wurden mehr als zwei Milliarden US-Dollar an gehebelten Positionen liquidiert.

Die Stimmung am Kryptomarkt hatte sich am 10. Oktober gedreht, als US-Präsident Donald Trump neue "massive Zölle" gegen China angedroht und damit erhebliche Verluste auch am Aktienmarkt ausgelöst hatte. Ein Treffen von Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping sorgte zwar Ende Oktober für eine deutliche Entspannung im Handelskonflikt, doch für den Kryptomarkt kam diese Entwicklung zu spät.

Die Kursverluste der Tech-Aktien verstärken die miese Stimmung. Privatanleger und institutionelle Investoren reduzieren ihr Risiko - und trennen sich von Krypto-Positionen. "Es herrscht Ausverkaufsstimmung am Markt", sagt Timo Emden von Emden Research. "Die Nerven liegen bei Anlegern derzeit blank." Aktien von Unternehmen aus dem Krypto-Sektor wie der Börse Coinbase, dem Miner Riot Platforms und dem Bitcoin-Investor Strategy geben im vorbörslichen US-Handel nach.

Quelle: ntv.de, mit rts

BitcoinKryptowährungen