Wirtschaft

Berkshire Hathaway schwächelt Buffett: Meinen Tod "100 Prozent vorbereitet"

Denken nicht an Ruhestand - aber an den Tod: Warren Buffett (l.) und Charlie Munger.

Denken nicht an Ruhestand - aber an den Tod: Warren Buffett (l.) und Charlie Munger.

(Foto: AP)

2019 war für Warren Buffett nach seinen eigenen Maßstäben ein schwaches Jahr. Der operative Gewinn seiner Firma geht zurück. Der Börsenkurs entwickelt sich schwach. Statt zu investieren, kauft Buffett Aktien zurück. Für seinen eigenen möglichen Abgang hat Buffett indessen vorgesorgt.

Investorenlegende Warren Buffett hat seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway seinen eigenen Worten zufolge gut auf seinen Abgang vorbereitet. Er selbst und sein 96-jähriger Kompagnon und Berkshire-Vize-Chairman Charlie Munger hätten schon länger ein stolzes Alter erreicht, schrieb der 89-Jährige in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre. "Das ist für uns beide jetzt nicht so gut. Aber die Berkshire-Aktionäre müssen sich keine Sorgen machen: Ihre Firma ist zu 100 Prozent auf unseren Abgang vorbereitet." Die jüngeren Berkshire-Manager Ajit Jain und Greg Abel gelten als große Favoriten, eines Tages die Nachfolge anzutreten.

Berkshire Hathaway
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Buffett steht seit mehr als fünf Jahrzehnten an der Spitze der von ihm gegründeten Investmentgesellschaft. "Forbes" schätzt Buffetts Vermögen auf rund 90,2 Milliarden Dollar. Berkshire Hathaway ist unter anderem in der Versicherungs-, Energie-, Bahn-, Nahrungsmittel-, Bekleidungs- und Immobilienbranche aktiv. Zum Jahresende verdiente das Konglomerat deutlich weniger. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel der operative Gewinn im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro), wie Berkshire Hathaway mitteilte. Vor allem im Rückversicherungsgeschäft - einem wichtigen Standbein von Buffetts Konglomerat - lief es schlechter.

Wohin mit den Milliarden?

Buffett bleibt unterdessen unter hohem Druck, das viele überschüssige Geld von Berkshire Hathaway zu investieren. Zum Jahresende betrugen die Bar-Reserven weiter enorme 128 Milliarden Dollar. Aktionäre sehnen schon lange die nächste große Übernahme herbei. Stattdessen setzt Buffett immer stärker auf Aktienrückkäufe - hierfür wurde im Schlussquartal der Rekordbetrag von 2,2 Milliarden Dollar aufgewandt.

Berkshire Hathaways Nettoüberschuss betrug im jüngsten Quartal 29,2 Milliarden Dollar, nachdem es hier im Vorjahreszeitraum einen Verlust von 25,4 Milliarden gegeben hatte. Buffett selbst empfiehlt jedoch stets, dieser Zahl keine große Beachtung zu schenken. Durch den Ausweis unrealisierter Investmentgewinne schwankt sie stark und hat wenig Aussagekraft hinsichtlich des eigentlichen Geschäftsverlaufs.

Im Gesamtjahr 2019 sank Berkshire Hathaways operativer Gewinn um drei Prozent auf 24,0 Milliarden Dollar (22,1 Mrd Euro). Das Nettoergebnis erreichte dank kräftiger Kursgewinne einiger Aktienbeteiligungen einen neuen Rekordwert von 81,4 Milliarden Dollar. Dennoch war es für Buffett im Großen und Ganzen ein eher schwieriges Jahr, in dem sich die Aktien von Berkshire Hathaway mit einem Kursplus von lediglich 10,9 Prozent deutlich schwächer entwickelten als die boomenden US-Börsen insgesamt.

Quelle: ntv.de

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