Umkämpfter Markt Butlers meldet Insolvenz an
30.01.2017, 13:35 Uhr
Seit 1999 expandierte Butlers rasant.
(Foto: imago stock&people)
Die Einrichtungskette Butlers gilt lange als Erfolgsmodell. In wenigen Jahren expandiert die Kette in ganz Deutschland und im Ausland. Ebenso plötzlich wie der Aufstieg kommt das Ende des Booms. Doch der Gründer will das Unternehmen nicht aufgeben.
Die Einrichtungskette Butlers ist in Schwierigkeiten. Das Unternehmen stellte beim Kölner Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Ziel des Schrittes sei die Erhaltung und nachhaltige Sanierung der 1999 gegründeten Filialkette, sagte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Jörg Bornheimer.
Butlers beschäftigt nach eigenen Angaben zurzeit rund 1000 Mitarbeiter. Allein in Deutschland betreibt die Kette 94 Filialen. Weitere Geschäfte gibt es in Österreich, Großbritannien und der Schweiz.
"Wir wollen die Chance nutzen, mit den Instrumenten der Insolvenzordnung das Handelsgeschäft so reibungslos wie möglich fortzuführen und uns markt- und wettbewerbsfähig neu zu positionieren", sagte Bornheimer. Alle Filialen und der Online-Shop der Einrichtungskette sollen normal geöffnet bleiben, wie Butlers-Gründer Wilhelm Josten betonte. "Wir sind zuversichtlich, dass Butlers auch weiterhin eine gute Zukunft hat", sagte er.
Keine Rettung für Konkurrent Strauss
Butlers verkauft Wohnaccessoires, Dekorationsartikel, Möbel und Geschenke. Lange Zeit schwamm das Unternehmen dank der Dekorationslust der Deutschen auf einer Erfolgswelle. Der erste Laden wurde 1999 in Köln eröffnet. Schon 2005 gab es über 50 Filialen in Deutschland. Heute betreibt die Kette rund 160 Filialen im In- und Ausland. Der Jahresumsatz der Gruppe lag zuletzt bei rund 95 Millionen Euro.
Doch ist Konkurrenz auf dem Einrichtungsmarkt hart. Stationäre Konkurrenten wie Ikea und Depot, sowie Online-Anbieter wie Home24 oder Westwing kämpfen ebenfalls um die Dekorations-Budgets der Kunden.
Wie hart der Kampf ist, bekam zuletzt die Handelskette Strauss Innovation zu spüren, die Ende September Insolvenz anmelden musste. Bei der seit Jahren kränkelnden Kette, die bereits zuvor zweimal den Weg zum Insolvenzrichter hatte antreten müssen, scheiterten alle Rettungsbemühungen. Vor zwei Monaten informierte Insolvenzverwalter Dirk Andres die Belegschaft, das der Geschäftsbetrieb Ende Februar eingestellt werde.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa