Wirtschaft

Wie erwartet Commerzbank zurück im DAX

Die Commerzbank war als aussichtsreichster Nachrücker angesehen worden - vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall.

Die Commerzbank war als aussichtsreichster Nachrücker angesehen worden - vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach knapp viereinhalb Jahren kehrt die Commerzbank in den DAX zurück. Die Bank, einst Gründungsmitglied des deutschen Leitindex, ersetzt vom 27. Februar an den deutsch-amerikanischen Industriegasekonzern Linde.

Viereinhalb Jahre nach ihrem Abstieg aus dem DAX kehrt die Commerzbank in den Leitindex der Frankfurter Börse zurück. Dies teilte die Deutsche Börse am Freitagabend mit. Die Commerzbank war als aussichtsreichster Nachrücker angesehen worden - vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Für die Commerzbank AG rückt im MDAX Nordex SE nach, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Börse. Das bisherige Schwergewicht Linde wird zum 27. Februar den DAX verlassen.

Linde, bisher der schwerste Dax-Wert, zieht sich von der Frankfurter Börse zurück und ist künftig nur noch in New York gelistet. Der Wiedereinzug der Commerzbank hatte sich angesichts der Kursentwicklung abgezeichnet. Sie hatte im September 2018 dem Zahlungsabwickler Wirecard weichen müssen, der aber 2020 in die Pleite rutschte.

Der Abstieg aus dem DAX markiert 2018 einen von mehreren Tiefpunkten der Entwicklung der Commerzbank in den vergangenen Jahren. Die Bank, immerhin Gründungsmitglied des DAX, hatte sich - wie andere deutsche Finanzinstitute damals auch - Anfang des Jahrtausends aufgemacht, zu einem Global Player zu werden. Aber auf den Höhepunkt, die Übernahme des Konkurrenten Dresdner Bank 2008, folgte innerhalb nur weniger Wochen der Absturz. Die globale Bankenkrise offenbarte Milliarden-Lücken in der Bilanz, die Commerzbank musste vom deutschen Staat, der bis heute der größte Aktionär ist, gerettet werden.

Die Ab- und Aufstiege einer Bank

Dass Deutschlands zweitgrößte private Bank nun in den DAX zurückkehrt, zeigt, dass sich die Commerzbank von dieser existenziellen Krise erholt hat. Ein triumphales Comeback ist es aber keineswegs. Die Aufnahmebedingung für den DAX, die letzten beiden Geschäftsjahre mit Gewinn abgeschlossen zu haben, erfüllt die Commerzbank mit Ach und Krach. 2020 steckte sie noch tief in der Verlustzone. 2021 folgte ein bescheidener Gewinn. Die Vorlage vorläufiger Zahlen für 2022 mit einem Vorsteuergewinn von gut zwei Milliarden Euro zog die Bank extra auf Ende Januar dieses Jahres vor. So konnte sie sich im letzten Moment für die jetzt anstehende Entscheidung qualifizieren - als Nachfolgerin der Linde AG, die künftig nur noch an der Börse in New York notiert sein wird.

In den Nebenwerteindex MDax rückt anstelle der Commerzbank der Windanlagenbauer Nordex nach, den im SDax wiederum der Finanzinvestor Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) ersetzt. Linde fällt am übernächsten Montag auch aus dem europäischen Index Euro STOXX 50 heraus. Auch dort wird das Unternehmen von einer Bank ersetzt - der italienischen HypoVereinsbank-Mutter UniCredit.

Quelle: ntv.de, mpe/rts

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