Manfred Knof ist erst wenige Tage im Amt - und schon hat der Chef schlechte Nachrichten für Mitarbeiter und Aktionäre der Commerzbank. Wegen der Corona-Pandemie muss die Risikovorsorge aufgestockt werden. Erst im Dezember hatte sich die Hoffnung auf einen Gewinn in Luft aufgelöst.
Die Corona-Krise und die Kosten für den Konzernumbau drücken die Commerzbank im dritten Quartal in die roten Zahlen. Die Vorzeichen stehen deswegen weiter auf Einsparungen. Erwartet werden angesichts der Digitalisierung drastische Einschnitte im Filialnetz und ein weiterer Stellenabbau.
Größere Summen auf dem Konto können zunehmend ins Geld gehen, denn immer mehr Finanzinstitute bürden Sparern Strafzinsen auf. Nun reiht sich auch die Direktbank ING in die unrühmliche Liste der Geldinstitute ein, welche Belastungen an Kunden weitergibt.
Deutsche-Bank-Privatkundenchef Manfred Knof rückt im kommenden Jahr an die Spitze der Commerzbank. Die Chancen stehen gut, dass der erfahrene Manager die zweitgrößte deutsche Privatbank mit Erfolg saniert. Ein Kommentar von Ulrich Reitz
Die Wahl fällt einstimmig aus: Der Aufsichtsrat der Commerzbank bestellt den Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof zum neuen Vorstandschef. Der 55-Jährige wird damit zum 1. Januar 2021 die Nachfolge von Martin Zielke antreten.
Immer mehr Finanzinstitute bürden Sparern Negativzinsen auf. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl dieser Geldhäuser nahezu verzehnfacht. Aktuell räumen allein 27 Geldinstitute ihren Kunden weniger als 100.000 Euro als Freibetrag ein.
Die Wirtschaftsprüfer von EY kämpfen seit dem Wirecard-Skandal gegen ein angekratztes Image. Nun überdenkt die Commerzbank offenbar einen Prüferwechsel. Der Aufsichtsrat ist am Zug.
Eigentlich wollte die Commerzbank ihr Filialnetz erst 2023 deutlich verkleinern. Jetzt geht es plötzlich viel schneller. Noch bevor Vorstandschef Zielke seinen Posten räumt, sollen 200 derzeit geschlossene Filialen nicht wieder öffnen. Um ihre Jobs müssen sich die Mitarbeiter allerdings zunächst keine Sorgen machen.