Wirtschaft

Mehr Pendlerverbindungen Bahnchef Lutz legt intern Sanierungsplan vor

Dem Bericht zufolge verspricht die DB mehr Pendlerverbindungen und mehr Sprinter.

Dem Bericht zufolge verspricht die DB mehr Pendlerverbindungen und mehr Sprinter.

(Foto: IMAGO/Rüdiger Wölk)

Die Deutsche Bahn will innerhalb von drei Jahren wieder profitabel und pünktlich werden. Intern legt DB-Chef Lutz dafür einen Plan vor und verspricht vieles. Mehrere Aufsichtsräte beklagen jedoch, dass die Pläne innerhalb des Zeitraumes nicht realisierbar seien.

Der Chef der Deutschen Bahn (DB), Richard Lutz, hat einem Medienbericht zufolge intern ein neues Sanierungsprogramm verschickt, mit dem der Konzern aus der Krise kommen soll. Das 110-seitige Papier trage den Namen "S3" und solle am 18. September bei der nächsten Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats diskutiert werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete.

In "S3" erläutere Lutz, wie die Bahn bis 2027 wieder profitabel und pünktlich werden solle. Demnach solle das Unternehmen in drei Jahren einen Gewinn von zwei Milliarden Euro einfahren. Die genannten Werte hatte Lutz größtenteils bereits vor fünf Jahren für 2024 versprochen. Auch in dem Papier selbst sei die Rede von "drei Jahren Zeitverzug". 2019 hatte Lutz seine neue Konzernstrategie "Starke Schiene" vorgestellt, mit dem Ziel, den Staatskonzern aus der Krise zu führen.

Als "Hauptursache für die Zielverfehlungen" führte Lutz die kaputte Infrastruktur an, so der Bericht. Aus dem Papier geht jedoch auch hervor, dass die Bahn nicht nur ihre Schienen und Weichen habe verkommen lassen, sondern sich insbesondere beim Personal völlig verkalkulierte. Die Personalkosten für 2024 lägen mit 34,3 Milliarden Euro deutlich über den ursprünglich veranschlagten 28 Milliarden Euro.

Aufsichtsräte kritisieren Lutz scharf

Lutz versprach nun "neue attraktive" Angebote wie mehr Pendlerverbindungen und mehr Sprinter. Er wolle das Flächennetz neu konzipieren und international wachsen, verkündete er laut Zeitungsbericht. In die Werke solle hingegen nur noch "in reduziertem Umfang" investiert werden. Zudem wolle der Bahnchef die Wendezeiten der Züge verkürzen und weniger ICE in Reserve halten - Maßnahmen, die intern hochumstritten seien.

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Einige Aufsichtsräte übten schon vor der Sitzung in anderthalb Wochen Kritik, berichtete die Zeitung weiter. Das neue Sanierungsprogramm sei "alter Wein in neuen Schläuchen", heiße es. Das Ziel, das Unternehmen innerhalb von drei Jahren, mit einem Gewinn von zwei Milliarden Euro, profitabel zu machen, könne unter Verweis zum Beispiel auf anhaltende Verluste bei Cargo, nicht eingehalten werden. "Der Bahnvorstand verspricht mal wieder viel, fraglich ist, ob er es dieses Mal halten kann", hieß es.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte vor einigen Tagen den Druck auf die Deutsche Bahn erhöht und pünktlichere und besser ausgelastete Züge eingefordert. Der FDP-Politiker verlangte vom bundeseigenen Konzern ein Sanierungskonzept. Die Bahn solle bis 2027 kontinuierlich Verbesserungen bringen und auch wirtschaftlicher arbeiten.

Quelle: ntv.de, gri/DJ/dpa

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