Umdenken in der Corona-Krise Daimler will neue Virenfilter entwickeln
26.04.2020, 14:47 Uhr
Mercedes will auch die Autofahrer schützen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Werke Sindelfingen und Bremen beginnen kommende Woche wieder mit der Produktion. Wegen der Pandemie habe die Gesundheit der Mitarbeiter oberste Priorität, betont Daimler. Der Schutz der Autofahrer vor Viren soll künftig ebenfalls groß geschrieben werden.
Ab Montag sollen bei Daimler in Deutschland nach der Corona-Auszeit erstmals wieder Autos vom Band rollen. Die Pkw-Werke Sindelfingen und Bremen werden mit der Produktion von E- und S-Klasse starten. Trotz massiver Gewinn-Einbrüche im ersten Quartal auf Grund der Corona-Pandemie hat sich das Geschäft für den deutschen Automobilhersteller Daimler auf dem größten Absatzmarkt der Welt offenbar wieder stabilisiert. "Allein in China haben wir im März um die 50.000 Fahrzeuge absetzen können. Das stimmt uns zuversichtlich", sagt Produktionsvorstand Markus Schäfer der "Bild am Sonntag". Weltweit hat Mercedes-Benz von Januar bis März rund 477.400 Pkw ausgeliefert.
Auch für die in Sindelfingen gebaute S-Klasse ist China der wichtigste Absatzmarkt. Normalerweise laufen in dem Werk jeden Tag einige hundert Fahrzeuge vom Band. "Diese Anzahl werden wir zum Start der Produktion nächste Woche nicht gleich wieder erreichen", schränkt der Produktions-Vorstand ein. Oberste Priorität habe in der aktuellen Situation, die Mitarbeiter zu schützen, betont er. Von den 19.000 Beschäftigten im Stammwerk Untertürkheim arbeiteten derzeit die Hälfte im Homeoffice.
"Luftreinigung der nächsten Generation"
Künftig soll nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter groß geschrieben werden, sondern auch die der Autofahrer. Zum Schutz vor Viren und Bakterien will Mercedes neuartige Virenfilter entwickeln, wie Schäfer der Zeitung sagt. "In Zukunft wird Luftreinigung der nächsten Generation wie Hochleistungs-Partikelfilter - sogenannte HEPA Filter -, die auch Viren und Bakterien filtern können, Gegenstand unserer Entwicklung sein."
Zum Thema Kaufprämien für Autofahrer sagt Schäfer: "Grundsätzlich halten wir als Unternehmen Maßnahmen, die in diesem Zeitraum der starken Unsicherheit bei den Kunden die Nachfrage stärken könnten, durchaus für überlegenswert." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte am Samstag vorgeschlagen, auf die bisherigen Prämien von bis zu 6000 Euro bei Elektroautos noch mal Tausende Euro draufzulegen. "Damit könnte man eine 10.000-Euro-Prämie für hochwertige ökologische Autos finanzieren."
Quelle: ntv.de, ddi/rts