Wirtschaft

"Wegen hoher Nachfrage" Der Post gehen die neuen Briefmarken aus

Die Post begründet die Preiserhöhung mit sinkenden Briefmengen und steigenden Personalkosten.

Die Post begründet die Preiserhöhung mit sinkenden Briefmengen und steigenden Personalkosten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Montag kostet ein Standardbrief der Deutschen Post 80 statt bisher 70 Cent. Doch schon jetzt reichen die neuen Marken nicht für alle Briefe, denn es kommt zu Lieferverzögerungen. Für die Kunden hat das aber sogar einen Vorteil.

Die Deutsche Post hat Lieferschwierigkeiten bei den seit Monatsanfang geltenden neuen Briefmarken. "Wegen hoher Nachfrage kommt es aktuell zu Lieferverzögerungen", heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Ein Sprecher der Deutschen Post sagte der "Rheinischen Post", für eine "kurze Übergangszeit" werde das Unternehmen kulant sein. Das habe die Post bereits vor der Portoerhöhung angekündigt, und daran halte das Unternehmen fest. Auf der Internetseite verweist die Post jedoch auch darauf, dass Kunden die 80-Cent-Marken online kaufen und selbst ausdrucken können.

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Kunden dürfen laut Bericht während dieser Übergangszeit auch zum alten Tarif von 70 Cent frankierte Briefe aufgeben. Ein Standardbrief der Deutschen Post kostet seit Montag eigentlich zehn Cent mehr, nämlich 80 Cent - und müsste entsprechend mit zusätzlichen Wertzeichen nachfrankiert werden. Auch andere Sendungsarten wurden teurer. Für eine Postkarte im Inland werden jetzt 60 Cent fällig statt bislang 45 Cent. Auch das Porto für Kompaktbrief, Großbrief und Maxibrief stiegen ab 1. Juli um jeweils zehn Cent. Zuletzt hatte das Bonner Unternehmen 2016 mit den Briefversand-Preisen angezogen.

Die Erhöhung ist umstritten. Freigegeben wurde das Porto von der Bundesnetzagentur als zuständiger Regulierungsbehörde. Sie hatte ursprünglich einen niedrigeren Preiserhöhungsrahmen vorgeschlagen, nach einer Gesetzesänderung musste sie ihre Vorgaben aber neu berechnen. Zur Freude der Post, denn ihr Spielraum für Preiserhöhungen wurde dadurch deutlich größer, was sie nutzte und die Briefe entsprechend verteuerte. Sie begründet dies mit sinkenden Briefmengen in Zeiten der Digitalisierung und zugleich steigenden Personalkosten - daher sei die Portoerhöhung notwendig, argumentiert der Ex-Staatsmonopolist.

Konkurrierende Paketdienste monieren, dass der Bonner Konzern dadurch mehr Geld zur Verfügung hat, das er in seine Paketsparte investieren kann. Das verhindert aus ihrer Sicht einen fairen Wettbewerb. Wie viel Geld die Portoerhöhung der Post bringt, ist unklar. Schätzungen zufolge dürfte es ein Betrag im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sein.

Quelle: ntv.de, aeh/AFP/dpa

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