Wirtschaft

"Visitenkarten" behalten Deutsche Bahn verkauft keine Bahnhöfe mehr

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"Willkommen" sollen Bahnhöfe künftig auch optisch ausstrahlen.

(Foto: dpa)

Freundlich und einladend sollen die Gebäude und Vorplätze an Bahnhöfen sein - so zumindest wünscht es sich die Deutsche Bahn. In der Vergangenheit wurden viele der Gebäude verkauft, doch damit soll jetzt Schluss sein.

Die Deutsche Bahn (DB) hat den Verkauf von nicht mehr genutzten Empfangsgebäuden an ihren Bahnhöfen gestoppt. Die Flächen sollten stattdessen gemeinsam mit den jeweiligen Städten und Gemeinden weiterentwickelt werden, teilte das Unternehmen in Berlin mit. Die DB sprach von einem "Kurswechsel". Begründet wurde er mit der Bedeutung der rund 700 Bahnhofs-Empfangsgebäude für das Image der Bahn.

"Bahnhöfe sind das Eingangstor der Reisenden zum Zug, ihre Gebäude und Vorplätze quasi die Visitenkarte eines Ortes", erklärte der für den Bereich Infrastruktur zuständige Bahn-Vorstand Berthold Huber. "Sie müssen freundlich und einladend sein. Deswegen stoppen wir den Verkauf unserer Empfangsgebäude." In den vergangenen Jahren waren mehr als 2800 von rund 3500 Bahnhofsgebäuden veräußert worden.

Nach Angaben des staatseigenen Unternehmens wurden zahlreiche ehemalige und heute nicht mehr genutzte Empfangsgebäude an Bahnhöfen bisher verkauft, weil ihr Erhalt schwierig ist. An die Stelle des Verkaufs werde nun "eine weitere Stärkung" der eigenen Bahnhofsgebäude gesetzt, teilte die Bahn mit. Es gebe bereits entsprechende Beispiele etwa in Saarlouis, Cottbus und Halle an der Saale. Ausnahmen wird es nur noch für einige wenige Gebäude geben, bei denen schon verbindliche rechtliche Bindungen mit Kommunen eingegangen worden seien.

Huber begründete das veränderte Vorgehen auch mit der Mobilitätswende hin zu klimafreundlicheren Verkehrsträgern. Um die Akzeptanz der Bahn zu steigern, bedürfe es attraktiver Bahnhöfe und einer angenehmen Umgebung, sagte er. Dies sei "im Sinne des Gemeinwohls". Auch die Kommunen würden davon profitieren.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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