"Black Friday" und "Cyber Monday" Einzelhandel eifert US-Shopping-Trend nach
28.11.2013, 16:46 Uhr
Es wird wieder voll: Das erste Adventswochenende steht an - und damit der Beginn der Weihnachtszeit.
(Foto: picture alliance / dpa)
Kurz vor dem ersten Advent läuten die Händler das Weihnachtsgeschäft ein. In den USA strömen die Verbraucher nach dem Thanksgiving-Feiertag in die Geschäfte. Zusätzlich locken Rabatten. Diese Masche schwappt nun nach Deutschland.
Aus den USA erreicht ein neuer Trend Deutschland: "Black Friday" und "Cyber Monday", mit denen die Einzelhändler nach dem Thanksgiving-Feiertag traditionell die heiße Phase des Weihnachtsgeschäftes einläuten. "Es ist in diesem Jahr erstmals spürbar, dass Global Player wie Amazon ihre Strategie in Deutschland adaptieren", sagt der auf den Online-Handel spezialisierte GfK-Konsumforscher Oliver Schmitz. Auch klassische Einzelhandelsgeschäfte folgten dem allmählich.
Während die US-Tradition Halloween vor allem Kostümverleihern, Kürbisverkäufern und Supermärkten ein Umsatzplus beschert, geht es am Tag nach Thanksgiving (Erntedank) traditionell um den Startschuss ins gesamte Weihnachtsgeschäft - an keinem anderen Tag im Jahr nimmt die Branche in den USA mehr Geld ein.
Einzelhandel startet in Saisonhöhepunkt
Die Geschäfte bereiten sich wochenlang auf den großen Tag vor und überbieten sich gegenseitig in einer einzigartigen Rabattschlacht. Viele öffnen ihre Pforten bereits um 0.00 Uhr und Schnäppchenjägern strömen massenhaft in die Malls genannten Einkaufszentren.
Der "Cyber Monday" ist eine Marketing-Initiative des Online-Handels und eifert dem "Black Friday" des traditionellen Einzelhandels nach. Die Herkunft des Begriffs "Black Friday" ist unklar. Er könnte darauf zurückgehen, dass viele Einzelhändler an diesem Tag erstmals seit Jahresanfang schwarze Zahlen schreiben - oder beschreibt einfach nur die dunklen Menschenmassen.
Von diesem Trubel ist Deutschland noch weit entfernt: "Das hat in Deutschland bislang keine Tradition - auch weil wir den Feiertag Erntedank gar nicht haben", sagt Stefan Hertel vom Einzelhandelsverband HDE. "Es gibt aber bei dem ein oder anderen Online-Geschäft Bemühungen, das hier zu etablieren."
Vor allem der weltgrößte Online-Händler Amazon versucht, Kunden mit kurzfristigen Sonderangeboten zu locken - und hat dafür die "Cyber-Monday-Woche" ausgerufen. Es gehe darum, auch in Deutschland früher ins Weihnachtsgeschäft einzusteigen, in dem traditionell die Geschenke recht spät gekauft oder bestellt würden, sagte eine Sprecherin. Apple wirbt für Freitag mit Gratisversand und besonderen Angeboten in den Filialen.
Händler-Zusammenschluss für 24 Stunden
Laut HDE machen die Online-Händler hierzulande mit dem Weihnachtsgeschäft im November und Dezember etwa ein Viertel ihres Jahresumsatzes. In diesem Jahr wird in diesen beiden Monaten mit Erlösen von 8,5 Milliarden Euro bei Einkäufen im Netz gerechnet. Erst am Vortag hatte die Gfk mitgeteilt, dass in diesem Jahr das geld bei den Deutschen locker wie selten sitzt: Im schnitt wollen sie für Weihnachtsgeschenke 288 Euro ausgeben.
Die Verkäufe ankurbeln soll auch ein Zusammenschluss von bekannten Einzelhändlern zur ersten gemeinsamen Online-Ausverkaufsveranstaltung namens Blackfridaysale. Dafür haben sich unter anderem Saturn, der britische Modehändler Asos, Lenovo, Body Shop, TUI und Puma zusammengetan.
Bereits am Donnerstagabend startet die 24-stündige Aktion, die möglichst viele Neukunden auf die Internetseiten der Beteiligten locken soll.
Quelle: ntv.de, jwu/rts