Zuversicht für Jahresverlauf Ericsson übertrifft Erwartungen
16.04.2024, 15:15 Uhr Artikel anhören
Ericsson ist unter anderem am 5G-Projekt der Bahn beteiligt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Erste Kunden nehmen nach dem Eindruck des Netzwerkausrüsters Ericsson wieder mehr Geld in die Hand. Zwar werde der Markt für Funkzugangsnetze in diesem Jahr wohl sinken. Dennoch macht sich leichter Optimismus breit. Der Jahresauftakt fiel - auch wegen eines Sondereffekts - unerwartet gut aus.
Der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson hat im Auftaktquartal auch dank eines Einmalertrages besser abgeschnitten als erwartet. Für den weiteren Verlauf stimme zuversichtlich, dass Kunden offenbar wieder mehr Geld für Investitionen in die Hand nähmen und sich damit die Erlöse im zweiten Halbjahr wohl stabilisieren würden, teilte Ericsson mit. Der Vorstand verwies dabei auf die jüngsten Vertragsabschlüsse und die Normalisierung der Kundenbestände in Nordamerika.
Im zweiten Halbjahr dürften zudem die Margen von einem verbesserten Produktmix profitieren und um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 44 Prozent steigen. Mau bleibe aber das Geschäft mit Ausrüstungen für Funkzugangsnetze (RAN). Mindestens bis zum Jahresende werde dieser Markt weiter sinken. "Auf dem Markt herrscht immer noch Unsicherheit", erklärte Finanzvorstand Lars Sandstrom.
Ericsson wie auch der Rivale Nokia sind von der Kaufzurückhaltung ihrer Kunden betroffen, die sich wegen hoher Zinssätze und unsicherer Wirtschaftsaussichten mit Investitionen zurückhalten.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Ericsson-Aktie stieg in Stockholm in der Spitze um mehr als acht Prozent. Die bereinigte Bruttomarge von 42,7 Prozent im ersten Quartal habe die Erwartungen deutlich übertroffen, kommentierten Analysten von Jefferies.
Das Betriebsergebnis ohne Restrukturierungskosten stieg in den ersten drei Monaten auf 4,3 Milliarden Kronen (370 Millionen Euro) nach vier Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten derweil mit einem Rückgang auf 1,7 Milliarden Kronen gerechnet. Der Gewinn beinhalte einen einmaligen Betrag von 1,9 Milliarden Kronen im Zusammenhang mit der Beilegung eines Handelsstreits, erläuterte Ericsson. Der Telekom-Ausrüster hatte zuletzt wegen der schwächelnden Geschäfte Tausende Stellen gestrichen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts