Professionelle Betrugsmasche Fake-Shops zocken Millionen Verbraucher ab
27.08.2018, 17:14 Uhr
Ein Anzeichen für einen Fake-Shop: Sie lassen meist nur Vorkasse als Bezahlungsmethode gelten.
(Foto: imago/PhotoAlto)
Der Online-Handel boomt und das nutzen Betrüger aus. Immer mehr Menschen werden Opfer von Fake-Shops. Von vertrauenswürdigen Anbietern sind sie kaum zu unterscheiden. Dabei gibt es noch Anzeichen, eine betrügerische Seite zu entlarven.
Verbraucher in Deutschland werden massenhaft durch gefälschte Internet-Shops um ihr Geld betrogen. Nach einer Untersuchung der Organisation "Marktwächter Digitale Welt" der Verbraucherzentrale Brandenburg sollen bereits 4,4 Millionen Bundesbürger Opfer von Fake-Shops geworden seien. Das habe eine repräsentative Umfrage ergeben, berichtet der ARD-"Kriminalreport".
"Diese Betrugsmasche ist ein wirklich großes Problem", sagte Kirsti Dautzenberg von den Marktwächtern der Verbraucherzentrale Brandenburg. Fake-Shops sind auf den ersten Blick oft nicht von seriösen Internet-Shops zu unterscheiden. Allerdings werden sie von Tätern ausschließlich ins Internet gestellt, um Verbraucher zu betrügen. Angeboten werden Waren aus allen Bereichen. Viele der Fake-Shops bieten Sportartikel und vor allem Sportschuhe an, hauptsächlich von bekannten Marken. Aber auch Haushaltsartikel, Bekleidung, Elektroartikel oder Fahrräder werden zum Kauf angeboten.
In der ARD-Sendung berichten Fahnder von einer "Professionalisierung" der Fake-Shop-Szene". Es sei schwierig, so einen Fake-Shop zu erkennen, weil die Qualität in den letzten Jahren extrem zugenommen habe, sagte Polizeioberkommissar Fabian Herrmann von der Cybercrime-Einheit der Polizei Offenburg. Früher habe man die gefälschten Shops noch an Tippfehlern erkannt. "Aber das ist heute nicht mehr der Fall." In der Regel seien die Fake-Shops aufgebaut wie ein normaler Online-Shop.
Kritisch sei, dass die Kriminellen sich systematisch Internet-Adressen mit der Domain-Endung ".de" beschaffen. Die täuschten bei den Verbrauchern eine Sicherheit vor, die nicht vorhanden sei. Teilweise seien die Shops nur kurze Zeit im Internet auffindbar. Misstrauisch sollten Verbraucher werden, wenn die Domainbezeichnungen der Shops keinen Bezug zu den dort angebotenen Produkten haben. Skeptisch sollte es auch machen, wenn die angebotenen Waren mit einem deutlichen Preisnachlass beworben werden. In Fake-Shops sei außerdem die Bezahlung meist nur per Vorkasse möglich.
Quelle: ntv.de, mba/dpa