Wirtschaft

Homeoffice-Profiteur klotzt Finanzinvestor macht bei Teamviewer Kasse

Anlegerliebling in der Corona-Krise: Teamviewer.

Anlegerliebling in der Corona-Krise: Teamviewer.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der deutsche Software-Entwickler Teamviewer wird in der Corona-Krise zu einem Liebling der Anleger. Denn das Unternehmen profitiert vom Trend zum Homeoffice. Ein Finanzinvestor nimmt nun Gewinne mit - zum zweiten Mal schon. Ist die Kursfantasie damit verflogen?

Der Finanzinvestor Permira wirft Aktien des schwäbischen Softwareentwicklers Teamviewer im Milliardenwert auf den Markt und macht sich damit bereits zum zweiten Mal den Aufschwung des Unternehmens in der Corona-Krise zunutze. Permira bot rund 25 Millionen Teamviewer-Aktien institutionellen Investoren zum Kauf an, wie die mit der Platzierung betrauten Banken mitteilten.

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Der Verkaufspreis für die Papiere werde nicht unter 41 Euro je Aktie liegen. Die Nachfrage übersteige das Angebot. Mit der Platzierung könnte Permira damit mindestens 1,02 Milliarden Euro erlösen. Die Beteiligung des Investors würde auf 39 von 51,5 Prozent abschmelzen. Ein Ergebnis der Auktion wurde noch im Lauf des Abends erwartet.

Homeoffice-Trend pusht Teamviewer

Teamviewer profitiert massiv vom Trend zum Homeoffice und hatte deshalb am Mittwoch seine Umsatzerwartungen für 2020 auf 450 Millionen Euro erhöht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Börsenneuling rund 390 Millionen Euro, in den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz um 18 Prozent auf 103 Millionen. Mit der Teamviewer-Software lassen sich Computer vernetzen, etwa zur Fernwartung, zur Fernsteuerung von Maschinen - etwa in der Medizin - oder aber für Online-Konferenzen. Inzwischen wurde das Programm auf mehr als 2,25 Milliarden Geräten installiert.

Teamviewer ist an der Börse inzwischen neun Milliarden Euro wert - gezahlt hatte Permira vor sechs Jahren 870 Millionen. Die Aktien waren am Mittwoch um 2,6 Prozent auf einen Höchststand von 45,16 Euro geklettert, nachbörslich gaben sie fünf Prozent nach. Der voraussichtliche Platzierungspreis liegt neun Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs.

Mit dem Verkauf des Aktienpakets könnte Permira den Erlös aus dem Engagement bei dem Göppinger Unternehmen auf fast vier Milliarden Euro schrauben. Beim Börsengang im September hatte der Finanzinvestor 2,21 Milliarden Euro verdient, im März hatte Permira Aktien bereits einmal Aktien für 704 Millionen verkauft - damals noch zu je 32 Euro.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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