Wirtschaft

Übergabe an das Notfall-Team Gerry Weber holt Sanierungsexperten

Chef von außen, Finanzvorstand gesucht, Produktionsvorstand auch: bei Gerry Weber liegt vieles im Argen.

Chef von außen, Finanzvorstand gesucht, Produktionsvorstand auch: bei Gerry Weber liegt vieles im Argen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Modekonzern Gerry Weber steht mit dem Rücken zur Wand. Allein in den vergangenen elf Monaten verliert die Aktie drei Viertel ihres Wertes. Die Banken geben ein Sanierungskonzept in Auftrag. Nun zieht sich die Gründerfamilie aus dem Tagesgeschäft zurück.

Ralf Weber wirft als Vorstandschef des angeschlagenen Damenmode-Herstellers Gerry Weber das Handtuch. Der Sohn von Firmengründer Gerhard Weber tritt nach gut vier Jahren im Amt Ende des Monats zurück, wie das Unternehmen aus Halle in Westfalen mitteilte. Vertriebsvorstand Johannes Ehling übernimmt dann den Posten des Vorstandssprechers.

Zudem holt Gerry Weber mit sofortiger Wirkung einen Sanierungsexperten in den Vorstand: Florian Frank, der seit 2010 für die Unternehmensberatung Wieselhuber & Partner arbeitet, bekommt einen bis Ende 2019 befristeten Vertrag. Ein Produktvorstand werde gesucht, die vakante Position des Finanzvorstands soll "zeitnah" besetzt werden, wie das Unternehmen weiter mitteilte.

Ralf Weber wechselt in den Aufsichtsrat und löst dort seinen Vater Gerhard ab, der sich mit 77 Jahren nach Firmenangaben "aus Altersgründen" zurückzieht. Er hatte die Führung von Gerry Weber 2015 an seinen Sohn übergeben und ist derzeit stellvertretender Aufsichtsratschef. Gerhard Weber hält 29,6 Prozent der Anteile, sein Sohn 3,9 Prozent.

"Mit vereinten Kräften und der Unterstützung aller in Vorstand und Aufsichtsrat werden wir Gerry Weber wieder auf Kurs bringen", sagte Ralf Weber. Das Unternehmen steht unter Druck der Banken und hatte vor einer Woche ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben. Damit soll die Zukunftsfähigkeit des Konzerns beleuchtet werden. Die Gerry-Weber-Aktie ist in den vergangenen elf Monaten um 75 Prozent eingebrochen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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