Wirtschaft

Seit Ende 2021 zahlungsunfähig Immobilienriese Evergrande beantragt in USA Insolvenzschutz

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Evergrande-Gebäude auf der künstlichen Insel Haihua - zahlreiche Bauprojekte des Konzerns stocken.

Evergrande-Gebäude auf der künstlichen Insel Haihua - zahlreiche Bauprojekte des Konzerns stocken.

(Foto: dpa)

Mit rund 300 Milliarden Euro steht China Evergrande in der Kreide. Kein Immobilienunternehmen hat mehr Schulden. Der chinesische Konzern will den Schuldenberg umstrukturieren und beantragt Insolvenzschutz in den USA.

China Evergrande hat in New York Insolvenzschutz nach Kapitel 15 beantragt. Durch den Antrag bei einem US-Gericht will die China Evergrande Group die Genehmigung zur Umstrukturierung der Offshore-Schulden des Unternehmens in Höhe von mehr als 19 Milliarden US-Dollar erwirken. Ein Insolvenzverfahren nach Kapitel 15 ist eine Möglichkeit für ausländische Unternehmen mit US-Vermögenswerten, Zugang zu inländischen Gerichten zu erhalten und sich vor US-Gläubigern zu schützen, während das Unternehmen in Übersee umstrukturiert wird.

Chinas zweitgrößtes Immobilienentwicklungsunternehmen hatte Anfang des Monats, gemeldet, dass es dank Kostensenkungen die Verluste für 2022 verringern konnte. Evergrande war Ende 2021 zahlungsunfähig geworden. Binnen zwei Jahren sammelte das Unternehmen umgerechnet 72 Milliarden Euro Verlust an und ringt seitdem mit seinen Gläubigern um den Abbau seines Schuldenbergs. Evergrande ist mit 2,4 Billionen Yuan (umgerechnet 300 Milliarden Euro) die meist verschuldete Immobilienfirma weltweit.

In den vergangenen Handelstagen haben sich Anleger Sorgen um Country Garden Holdings gemacht, einen anderen in Schwierigkeiten geratenen chinesischen Immobilienentwickler. Dessen Anleihen wurden am Mittwoch von der Research-Firma GimmeCredit auf verschlechternd herabgestuft.

Das hoch verschuldete Unternehmen Evergrande, das als Symbol für Chinas Immobilienkrise gilt, reichte seinen Antrag inmitten wachsender Befürchtungen ein, dass die Probleme des Sektors auf andere Bereiche der chinesischen Wirtschaft übergreifen könnten. Seit Mitte 2021 sind Unternehmen, auf die 40 Prozent der chinesischen Hausverkäufe entfallen, in Zahlungsverzug geraten. Dies schürt die Befürchtungen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Quelle: ntv.de, mba/DJ/rts

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