Der Chiphersteller Infineon investiert in den Ausbau der Kapazitäten. Und dennoch meldet der DAX-Konzern Rekordergebnisse. In den nächsten Monaten soll das Wachstum anhalten - allerdings wird die Marge geringer ausfallen.

Mitten in einer milliardenschweren Investitionsoffensive hat Infineon Ergebnisrekorde erzielt. Für das angelaufene Geschäftsjahr stellte der Chip-Hersteller eine Fortsetzung dieses Trends in Aussicht, allerdings mit geringeren Wachstumsraten. Firmenchef Jochen Hanebeck begründete dies mit einer unterschiedlichen Entwicklung der Absatzmärkte. "Das strukturelle Halbleiterwachstum in den Bereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität - insbesondere in China - und bei Mikrocontrollern für die Automobilindustrie ist ungebrochen." In der Verbraucherelektronik oder bei Kommunikationsanwendungen schwächele die Nachfrage dagegen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 stieg der Umsatz auf Jahressicht um 15 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro und das Segmentergebnis um 30 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Daraus ergebe sich eine Marge von 27 Prozent. Im angelaufenen Geschäftsjahr würden die Erlöse voraussichtlich nur noch um vier Prozent auf 17 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro steigen und die Marge auf etwa 24 Prozent sinken. Netto stand ein Gewinn von 3,1 Milliarden Euro - knapp 1 Milliarde Euro mehr als vor Jahresfrist. Die Dividende soll von 0,32 auf 0,35 Euro je Aktie steigen.

Infineon baut unter anderem sein Werk in Dresden für fünf Milliarden Euro aus und beteiligt sich an der dort geplanten Halbleiter-Fabrik des weltgrößten Auftragsfertigers TSMC. Für Letzteres hatte das Bundeskartellamt vergangene Woche grünes Licht gegeben.