Leichte Zuversicht Infineon verdient wieder Geld
04.02.2025, 08:40 Uhr Artikel anhören
Infineon baut in Dresden ein neues Werk.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Chip-Hersteller Infineon wird etwas optimistischer. Die Lager bei den Kunden leerten sich wieder. Außerdem erwartet der DAX-Konzern einen schwächeren Euro - und damit höhere Einnahmen.
Eine schleppende Nachfrage nach Halbleitern setzt Infineon weiter zu. Allerdings fiel der Umsatzrückgang des Münchener Chip-Herstellers weniger stark aus als befürchtet. Auch die Gewinnspanne überraschte positiv. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres, das bei Infineon von Oktober bis September läuft, erwartet der Konzern Rückenwind durch den schwachen Euro und daher höhere Umsätze.
Der DAX-Konzern geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach einer Korrektur der Lagerbestände bei den Kunden schrittweise erholen wird. Dabei steche der anhaltende Trend zur Nutzung Künstlicher Intelligenz "positiv hervor", hieß es weiter. Dies treibe den Bedarf an Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren, bei denen sich Infineon als führend sieht.
"In einem schwachen Marktumfeld hat sich Infineon gut behauptet und das erste Quartal leicht besser als erwartet abgeschlossen", sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck. Die Einnahmen gingen den Angaben zufolge im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 um acht Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Die Segmentergebnis-Marge lag bei 16,7 Prozent. Der Vorstand hatte jeweils etwas weniger in Aussicht gestellt. Der Gewinn stürzte im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte auf 246 Millionen Euro ab, immerhin stand aber nicht erneut ein Verlust wie im vierten Geschäftsquartal 2024.
Infineon präzisierte außerdem die Gesamtjahresziele. Basierend auf einem niedrigeren Wechselkurs des Euro zum Dollar rechnet das Management nun mit stabilen bis leicht steigenden statt leicht rückläufigen Erlösen. Die Segmentergebnismarge solle im mittleren Zehner-Prozentbereich liegen. Zuvor hatte Infineon etwa 15 bis knapp 20 Prozent prognostiziert.
Infineon litt zuletzt unter den Nachwirkungen der Chipkrise. Damals hatten Kunden ihre Lager sehr stark befüllt, um sich gegen Lieferengpässe zu wappnen. Seit keine Lieferengpässe mehr drohen, bauen die Kunden diese Bestände aber wieder ab und bestellen entsprechend weniger.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ