Wirtschaft

Verkauf noch im April? Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet

Mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt die Warenhauskette.

Mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt die Warenhauskette.

(Foto: dpa)

Innerhalb von drei Jahren stellt Galeria Karstadt Kaufhof drei Mal einen Insolvenzantrag. Viele der aktuell noch 92 Filialen stehen auf der Kippe. Nun beginnt das Verfahren und Gläubiger können ihre Forderungen anmelden.

Das Amtsgericht Essen hat das Insolvenzverfahren für den angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Dies geht aus einer Bekanntmachung des Gerichts auf dem Portal insolvenzbekanntmachungen.de hervor. Demnach wurde das Verfahren bereits am 1. April eröffnet.

Mit der Eröffnung des Verfahrens können die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof anmelden. Die Warenhauskette hat aktuell noch 92 Filialen und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 12.800 Menschen.

Das Unternehmen hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus hatte vor wenigen Wochen angekündigt, dass es mehrere Interessenten für die Warenhauskette gebe, mit "zweien werde man nun final über einen Kauf verhandeln". Darauf habe man sich mit dem Gläubigerausschuss verständigt. Denkhaus will den Verkauf noch im April abschließen.

Mieten sollen reduziert werden

"Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", sagte Denkhaus. Die Namen der möglichen Investoren wollte er nicht nennen. Ihm zufolge handelt es sich um Unternehmen mit deutschem Hintergrund und internationalen Finanzierungspartnern. Die Angebote zeigten, "dass das Warenhaus lebt und eine Zukunft hat", so Denkhaus. Er rechnet damit, dass "ein Filialnetz von 60 plus X Filialen" erhalten werden könne.

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Die Anzahl der verbleibenden Galeria-Standorte sei demnach vor allem von den zurzeit noch andauernden Verhandlungen mit den Vermietern abhängig. Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die Mieten zu reduzieren. Er strebt je nach Filiale eine Umsatzmiete von sieben bis elf Prozent an, bei besonders gut laufenden Geschäften etwas mehr. "Es macht keinen Sinn, eine Filiale mit mehr als 30 Prozent Mietbelastung fortzuführen."

In den Filialen, die sich in Immobilien im Besitz der Signa befinden, sind die Mieten vielfach deutlich höher. Dort zahlt das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu 30 Prozent des Umsatzes. Bereits im Januar hatte Denkhaus angekündigt, Filialen zu schließen, wenn es kein Entgegenkommen durch die Vermieter geben sollte.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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