Gleiche Arbeit, gleiches Geld Kühnert fordert Mindestlohn für alle Ferienjobber
25.07.2023, 02:44 Uhr Artikel anhören
Viele Schülerinnen und Schüler verdienen sich in den Ferienwochen etwas dazu.
(Foto: picture alliance/dpa)
Grundsätzlich gilt der Mindestlohn auch für Ferienjobs - allerdings nur für volljährige Arbeiter. SPD-Generalsekretär Kühnert will diese Ausnahme für Minderjährige abschaffen. So soll auch die gezielte Suche nach unter 18-jährigen Aushilfen gestoppt werden.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat an die Regierung appelliert, die Ausnahmeregelung beim gesetzlichen Mindestlohn für minderjährige Ferienjobber umgehend abzuschaffen. "Die Ausnahme beim Mindestlohn für unter 18-Jährige ist eine nicht begründbare Verzerrung", sagte Kühnert der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Mit einer schnellstmöglichen Abschaffung könne "mehr Gerechtigkeit für viele Ferienjobber" hergestellt werden.
Dass in Annoncen im Internet teils gezielt nach Minderjährigen gesucht werde, "weil man sie für neun oder zehn Euro die Stunde arbeiten lassen kann", bezeichnete der SPD-Politiker als "unerhört". "Die 16-Jährige, die im Biergarten Bierkrüge an die Tische bringt, leistet die exakt gleich wertvolle Arbeit wie der 20-Jährige, der das tut", sagte Kühnert. Der Mindestlohn sei eine Frage des Respekts für die geleistete Arbeit, und zwar unabhängig vom Alter.
Auch er selbst habe als Schüler in den Ferien gearbeitet, sagte Kühnert weiter. Bei seiner Ferientätigkeit in Baumärkten sei er unter anderem für die Inventur zuständig gewesen und habe "unendlich viele Schrauben gezählt". Er sei damals 17 Jahre alt gewesen und habe sich "für Fußball-Touren mit Freunden" ein bisschen Geld dazuverdienen wollen.
Quelle: ntv.de, spl/AFP