Hohe Verluste nach Unglücken Malaysia Airlines wird verstaatlicht
08.08.2014, 09:33 Uhr
Die Flugzeugunglücke machen der ohnehin angeschlagenen Airline schwer zu schaffen.
(Foto: REUTERS)
Die gebeutelte Fluggesellschaft Malaysia Airlines wird komplett verstaatlicht. Um den Konzern wieder profitabel zu machen, will der Staatsfond ihn drastisch umstrukturieren. Momentan schlagen täglich Millionenverluste zu Buche.
Die nach zwei schweren Unglücken hohe Verluste schreibende Malaysia Airlines wandert komplett unter staatliche Kontrolle. Der Staatsfonds Khazanah Nasional, mit 70 Prozent der Anteile bereits Mehrheitsaktionär, übernimmt auch die restlichen Anteile, wie er mitteilte. Um die Fluggesellschaft "wieder zum Leben zu erwecken", müsse sie komplett umgebaut werden. Ein Plan für die Restrukturierung des Unternehmens, bei dem 19.500 Menschen arbeiten, werde bis Ende August vorgelegt.
Im März war eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden; noch immer fehlt jede Spur. Am 17. Juli wurde dann ein weiteres Passagierflugzeug der Airline auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen; alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Die Buchungen bei der Fluggesellschaft gingen in der Folge drastisch zurück.
Die Airline macht täglich ein bis zwei Millionen Dollar (1,5 Millionen Euro) Verlust. Khazanah Nasional will das Unternehmen nun von der Börse nehmen und "Geschäftsmodell, Finanzen, Personal sowie den gesetzlichen Rahmen" überprüfen. Nur so könne die nationale Fluggesellschaft wieder profitabel werden und weiterhin eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielen.
Malaysia Airlines schrieb schon vor den beiden schweren Unglücken Verluste. Gründe sind die hohen Personalkosten und die aggressive Konkurrenz in Asien. Analysten zufolge muss der Staatsfonds die Führung austauschen, Stellen und einige Flugziele streichen. Die Airline "braucht ein neues Herz und ein neues Hirn", sagt Shukor Yusof vom Beratungsunternehmen Endau Analytics. "So wie heute ist sie dem Untergang geweiht."
Quelle: ntv.de, fma/AFP