Wirtschaft

US-Joghurt-Offensive mit Pepsi Müller springt über großen Teich

Der Molkereiriese Müller will mit seinem "Joghurt mit der Ecke" und "Froop" den Joghurtmarkt in den USA erobern. Dazu verbündet sich die Molkerei mit dem Cola-Produzenten Pepsi. Gemeinsam wollen sie den verschlafenen US-Markt aufmischen und gutes Geld verdienen.

Der Molkereikonzern Müller wagt den Sprung über den Atlantik. Künftig wird der Cola-Hersteller PepsiCo dreierlei Sorten Joghurt des Familienunternehmens in den USA verkaufen. Zu dem Zweck haben die Partner das Gemeinschaftsunternehmen Müller Quaker Dairy gegründet, das ein Werk in Batavia in der Nähe von New York bauen wird.

Die in Europa erfolgreichen Produkte "Joghurt mit der Ecke" und der Fruchtjoghurt "Froop" sollen ab Mitte Juli in den Kühlregalen der amerikanischen Supermärkte stehen. In den Regalen in zunächst 17 Bundesstaaten an der US-Ostküste sollen sie als "Müller Corner", "Müller Greek Corner" und "FrütUp" die Verbraucher locken.

Markt im Dornröschenschlaf

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Für den US-Markt sehen Müller und Pepsi gewaltiges Potential. Die Branche liege hier in punkto Vielfalt und Innovation hinter anderen Regionen, besonders Europa, weit zurück. Laut einer von Müller zitierten Studie konsumieren die Amerikaner pro Kopf weniger als die Hälfte an hochwertigen Milchprodukten im Vergleich zu den europäischen Verbrauchern. Entsprechend große Hoffnung setzt das Unternehmen auf die Premium-Produkte.

"Der Markteintritt in den USA ist definitiv der nächste wichtige Schritt zu weiterem profitablen Wachstum der Unternehmensgruppe Theo Müller", sagte Vorstandschef Heiner Kamps. Bisherige Kernmärkte der Unternehmensgruppe Theo Müller, die hierzulande mit Marken wie Müller-Milch oder Weihenstephan bekannt ist, sind Deutschland und Großbritannien.

Hoffen auf große Geschäfte

Auch bei der Pepsi ist der Optimismus groß: "Der Erfolg unserer Milchprodukte in anderen Teilen der Welt hat uns gezeigt, dass diese Sparte gute Wachstumsaussichten hat", sagte Mehmood Khan, im Konzern für die weltweite Forschung und Entwicklung verantwortlich. 2011 hat PepsiCo mit Wimm-Bill-Dann Russlands größtes Molkereiunternehmen übernommen, seit 2009 betreiben die Amerikaner ein Joint Venture mit Almarai, dem größten Molkereiunternehmen Saudi-Arabiens. Die jetzige Vereinbarung mit Müller soll dazu beitragen, den Umsatz mit nahrhaften Lebensmitteln und Getränken bis 2020 auf 30 Mrd. US-Dollar im Jahr zu steigern.

Der Milchmagnat Müller ist derzeit auf internationaler Expansionstour. Zu Jahresbeginn kaufte er die schottische Molkereifirma Robert Wiseman Dairies für rund 340 Mio. Euro. Für Pepsi ist es der erste Schritt ins Molkereigeschäft auf dem Heimatmarkt. Der Lebensmittelkonzern hat im vergangenen Jahr bereits die größte russische Molkereigruppe Wimm-Bill-Dann übernommen und unterhält seit 2009 ein Joint-Venture mit der saudischen Almarai.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/DJ

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