Wirtschaft

Klimaneutraler Ansatz Niedersachsen startet Produktion von "grünem Eisen"

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Vertreter aus Politik und Wirtschaft drücken den symbolischen Roten Knopf anlässlich der Inbetriebnahme der Pilotanlage.

Vertreter aus Politik und Wirtschaft drücken den symbolischen Roten Knopf anlässlich der Inbetriebnahme der Pilotanlage.

(Foto: picture alliance/dpa)

Eisen wird in Deutschland nach wie vor aus Kokskohle oder Erdgas hergestellt. Klimaneutral ist das nicht, da dabei viele Treibhausgase ausgestoßen werden. In einer Pilotanlage in Lingen wird nun eine andere Herstellungsmethode mit Wasserstoff getestet.

In Lingen ist eine neuartige Anlage zur klimaneutralen Herstellung von Eisen in Betrieb gegangen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer von der Grünen und der Lingener Oberbürgermeister Dieter Krone drückten den symbolischen roten Knopf, um einen sogenannten Drehrohrofen zu starten.

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Die Pilotanlage soll nach Angaben der Betreiber mit Hilfe von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff aus Eisenerz Roheisen gewinnen, das dann zu Stahl weiterverarbeitet werden kann. Allerdings steht grüner Wasserstoff in Lingen noch nicht sofort, sondern erst in einigen Monaten zur Verfügung. Die Lingener Anlage soll auch als Testanlage für ein in Namibia geplantes Stahlwerk dienen. Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt des Startup-Unternehmens CO2Grab/HyIron, des Stahlherstellers Benteler und des Energieversorgers RWE. Das Land Niedersachsen fördert das Vorhaben mit drei Millionen Euro, sagte Meyer.

Bislang wird für die Eisenherstellung Kokskohle oder Erdgas verwendet. Dabei wird aber viel Kohlendioxid freigesetzt. Die Stahlindustrie sei die Branche mit dem höchsten Anteil von Treibhausgasemissionen in der deutschen Industrie, sagte Meyer. Sie trage mit rund sechs Prozent zu den deutschen Gesamtemissionen bei. "Der Dekarbonisierung der Roheisenproduktion kommt daher eine Schlüsselrolle zu, denn hier besteht das größte Potential, Emissionen zu reduzieren", sagte Meyer.

Quelle: ntv.de, age/dpa

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