Wirtschaft

Analysten trotzdem enttäuscht Nvidia erzielt erneut Rekordumsatz

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Nvidia-Chef Huang kämpft mit dem Gesetz der großen Zahlen.

Nvidia-Chef Huang kämpft mit dem Gesetz der großen Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Mit Spannung warten die US-Anleger auf die Quartalszahlen von Nvidia. Erneut liefert der Chipriese Rekordergebnisse. Allerdings sind die Erwartungen derart hoch, dass Analysten diesmal enttäuscht reagieren. Der Börsenkurs gibt deutlich nach.

Dank des anhaltenden Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) ist das stürmische Wachstum von Nvidia vorerst ungebrochen. "Nvidia hat einen Rekordumsatz erzielt, da weltweit Rechenzentren für KI aufgerüstet werden", sagte Firmenchef Jensen Huang. Mit seinem Ausblick konnte der weltweit größte Anbieter von KI-Hochleistungschips die hoch gesteckten Erwartungen der Anleger aber nicht erfüllen. Die Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Handel an der Wall Street um etwa drei Prozent. Damit notierten sie aber immer noch gut 150 Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel.

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Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge um 122 Prozent auf 30 Milliarden Dollar. Damit wuchs die Firma das fünfte Quartal in Folge prozentual dreistellig. Analysten hatten mit einem Plus von 112 Prozent gerechnet. Der bereinigte Gewinn legte im Berichtszeitraum um 152 Prozent auf 0,68 Dollar je Aktie zu. Wegen der hohen Kosten für den Ausbau der Produktionskapazitäten blieb die Gewinnmarge mit 75,7 Prozent allerdings knapp hinter den Markterwartungen zurück.

Für das angelaufene Vierteljahr stellte Nvidia Erlöse von 32,5 Milliarden Dollar, plus/minus zwei Prozent, sowie eine bereinigte operative Gewinnmarge von 75 Prozent, plus/minus einem halben Prozentpunkt, in Aussicht. Analysten hatten einen Umsatz von 31,69 Milliarden Dollar und eine Gewinnspanne von 75,5 Prozent prognostiziert. "Wir stoßen hier auf das Gesetz der großen Zahlen", sagte Michael Schulman, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Running Point. "Sobald ein Unternehmen eine bestimmte Größe erreicht hat, kann es nicht mehr das gleiche Wachstum aufrechterhalten."

Vorzeige-Prozessor Blackwell geht in den Verkauf

Nvidia-Chef Huang teilte außerdem mit, dass die ersten Exemplare des KI-Prozessors Blackwell ausgeliefert würden. Technische Probleme hatten die Markteinführung der modernsten Version dieser Hochleistungschips verzögert. Gleichzeitig bleibe die Nachfrage nach der Vorgänger-Generation Hopper hoch, betonte Huang.

Unabhängig davon dämpften die US-Sanktionen gegen China Nvidias Wachstumsaussichten, gab Analyst Jean-Paul van Oudheusden vom Online-Broker eToro zu bedenken. "Der eingeschränkte Zugang Chinas zu fortschrittlichen KI-Chips begrenzt Nvidias Marktchancen. Strategische Anpassungen sind unumgänglich, was wiederum zu zusätzlichen Kosten führen könnte."

Nvidia hat bereits mehrere abgespeckte China-Versionen seiner KI-Chips entwickelt. Außerdem muss sich Nvidia wachsender Konkurrenz erwehren. So will AMD seinen Rückstand auf den Weltmarktführer mit Hilfe von Zukäufen verringern. Aber auch Startups wie der Börsenaspirant Cerebras wollen sich eine Scheibe vom Kuchen abschneiden. In China bringt Huawei einem Zeitungsbericht zufolge demnächst eine neue Generation von KI-Chips auf den Markt.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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