Wirtschaft

Prognose für 2022 angehoben OECD sieht stärkeres deutsches Wachstum

Für das kommende Jahr erwartet die OECD ein Wachstum von 4,6 Prozent in Deutschland.

Für das kommende Jahr erwartet die OECD ein Wachstum von 4,6 Prozent in Deutschland.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Erholung der Volkswirtschaften von den Folgen der Pandemie hängt entscheidend am Impffortschritt. Vor allem in Schwellenländern werde es weiterhin Probleme geben, prognostiziert die OECD. Für Deutschland hebt die Organisation die Erwartungen für das nächste Jahr an.

Die Industriestaaten-Organisation OECD sagt der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr wegen Lieferengpässen in der Industrie weniger Wachstum voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde um 2,9 Prozent zulegen, heißt es im jüngsten Ausblick. Im Mai waren noch 3,3 Prozent vorhergesagt worden. Dafür wurde die Prognose für 2022 von 4,4 auf 4,6 Prozent angehoben. Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Pandemie noch um fast fünf Prozent eingebrochen.

"Die stark in den globalen Handel eingebundene Autoindustrie und das Verarbeitende Gewerbe insgesamt sind besonders hart von den weltweiten Lieferengpässen und Logistikschwierigkeiten betroffen", begründete die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt, die Prognosesenkung für das laufende Jahr. "Das hat natürlich die Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamt." Andererseits bleibe die Nachfrage nach deutschen Industriegütern weiter stark. "Wir erwarten ab dem vierten Quartal eine allmähliche Auflösung der Lieferengpässe und dann auch eine stärkere Erholung", sagte Brandt.

Impfquoten entscheidend für Erholung

Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD in diesem Jahr mit einem Wachstum von 5,7 (bisher: 5,8) Prozent, dem im kommenden Jahr ein Plus von 4,5 (bisher: 4,4) Prozent folgen soll. "Ein starker Aufschwung in Europa, die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher fiskalischer Unterstützung in den Vereinigten Staaten im nächsten Jahr und ein verringertes Sparen der Haushalte werden die Wachstumsaussichten in den Industrieländern verbessern."

Allerdings verlaufe die Erholung "weiterhin uneinheitlich" und das berge Risiken. Zwar sei das zu erwartende Weltwirtschaftswachstum 2021 angesichts von Impffortschritten und der allmählichen Konjunkturbelebung "kräftig". Jedoch trügen vor allem die "sehr unterschiedlich hohen Impfquoten" dazu bei, dass die Erholung unausgewogen sei.

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Das weltweite Bruttoinlandsprodukt habe bereits das vor der Pandemie erreichte Niveau überschritten: "Aber in vielen Ländern, insbesondere in den Schwellenländern, bestehen weiterhin Produktions- und Beschäftigungslücken." Das gelte vor allem für jene Staaten, in denen die Impfquoten niedrig seien.

Für die US-Wirtschaft wurde die Wachstumsprognose für dieses Jahr von 6,9 auf 6,0 Prozent gesenkt, dafür für 2022 von 3,6 auf 3,9 Prozent angehoben. Noch schneller dürfte das chinesische Bruttoinlandsprodukt wachsen: Die Vorhersagen von 8,5 Prozent in diesem und von 5,8 Prozent im kommenden Jahr wurden bestätigt. Für die Eurozone hob die Organisation ihren Ausblick deutlich an: In der Währungsunion werde ein Wachstum von 5,3 Prozent in diesem Jahr erwartet - statt wie zuvor geschätzt 4,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP

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