Wirtschaft

Fotos, Namen, Wohnorte Panini muss großes Datenleck stopfen

Fußballbildchen von Panini werden jetzt zur WM wie wild getauscht und eingeklebt.

Fußballbildchen von Panini werden jetzt zur WM wie wild getauscht und eingeklebt.

(Foto: imago/MIS)

Fußballfans können beim Sammelbildhersteller Panini auch Sticker mit eigenen Fotos bestellen. Einem Medienbericht zufolge waren Bilder und persönliche Daten bislang online offen einsehbar. Besonders heikel: von der Panne sind viele Kinder betroffen.

Der italienische Sammelalbenhersteller Panini kämpft einem Bericht des "Spiegel" zufolge mit einer massiven Datenpanne. Demnach hätte ein Log-in genügt, um persönliche Daten anderer Kunden einsehen zu können. Panini bietet über seinen Service "mypanini" den Fans an, ihre eigenen Bilder hochzuladen und sich personalisierte Klebebildchen zuschicken zu lassen. Bis Mitte der Woche hätten eingeloggte Anwender auch die hochgeladenen Bilder sowie personenbezogene Daten anderer Kunden einsehen können. Auf vielen der Selfie-Sticker sei der volle Name, das Geburtsdatum und auch der Wohnort der Kunden verzeichnet.

Auf den Beispielen, die das Magazin einsehen konnte, seien häufig Kinder und Kleinkinder zu sehen gewesen. Viele davon waren aus Deutschland, aber auch aus Ländern wie Belgien, Frankreich, Brasilien und Argentinien, manche mit nacktem Oberkörper und im privaten häuslichen Umfeld. Die Sicherheitslücke sei durch ein Update geschlossen worden, sagte Panini-Manager Giorgio Aravecchia dem "Spiegel". Das Problem sei intern schon seit Tagen bekannt gewesen.

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar bewertete die Datenpanne als "besonders problematisch, weil massenhaft Minderjährige betroffen sind". Nach den neuen Datenschutzregeln, die Ende Mai in Kraft getreten sind, müsse jedes Unternehmen technisch und organisatorisch für ausreichenden Schutz personenbezogener Kundendaten sorgen, sagte Caspar dem Magazin.

Die Panini-Alben sind besonders vor und während der Fußball-Weltmeisterschaften beliebt. Dann werden im italienischen Modena pro Tag 40 bis 50 Millionen Klebebilder gedruckt.

Quelle: ntv.de, cam/dpa/AFP

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