Machtverhältnisse bei Porsche SE Piëch-Bruder wird größter Einzelaktionär
06.04.2017, 18:40 UhrNach dem Abschied von Ferdinand Piëch aus dem VW-Imperium übernimmt dessen jüngerer Bruder Hans Michel den größten Teil seiner Porsche-SE-Aktien. Damit verfügt der 75-Jährige über die Sperrminorität an der Holding.
Die Eigentümerfamilien von Volkswagen, Porsche und Piëch, haben ihre Machtverhältnisse neu geregelt. Ferdinand Piëchs jüngerer Bruder Hans Michel Piëch hat den größten Teil der 14,7 Prozent des Firmenpatriarchen an der Porsche SE übernommen.
Der 75 Jahre alte Jurist verfügt mit seiner Familie damit jetzt allein über die Sperrminorität von 25,1 Prozent an der Porsche SE. Diese Holding hält wiederum mehr als 52 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien am Volkswagen-Konzern. "Das war eine gemeinsame Entscheidung der Familien Porsche und Piëch", sagte Hans Michel Piëch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Salzburg.
Er sprach von einer "absolut positiven Situation". Bei den Gesprächen in der Eigentümerfamilie über die Ära nach Ferdinand Piëch ist es demnach darum gegangen, die Struktur zu erhalten, die keinem Familienstamm ein dominierendes Übergewicht gibt. Bislang hielten Ferdinand und Hans Michel mit je 14,7 Prozent, insgesamt also 29,4 Prozent, gemeinsam diese Sperrminorität.
Porsche: Machtstruktur bleibt erhalten
Die Aktien, die künftig nicht für die Sperrminorität von Hans Michel Piëch notwendig sind, also rund 4,3 Prozent, sind innerhalb der Familie weitergereicht worden. Anfang der Woche hatte die Porsche SE bestätigt, dass er seine Anteile an andere Familienmitglieder verkaufen werde.
Wolfgang Porsche räumte im Gespräch mit der FAZ ein, dass die Familien "in früherer Zeit manchmal kritisch miteinander umgegangen sind." Porsche sagte aber auch: "In wichtigen Fragen haben wir immer klare Entscheidungen getroffen. Gemeinsam – das ist wichtig." Auch ihm war daran gelegen, dass die Eigentümer- und damit die Machtstruktur in der Porsche SE nach dem Ausstieg Ferdinand Piëchs erhalten bleibe. "Das ist ein ganz wichtiges Thema", sagte er.
Quelle: ntv.de, wne