Der Volkswagen-Konzern und sein Chef Diess müssen sich mit dem Strukturwandel in der Automobilindustrie auseinandersetzen. Die mächtigen Familien Porsche und Piech stärken dabei die Position Diess'. Sie sehen aber auch die Politik in der Pflicht.
Bislang wurde angenommen, dass der verstorbene Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch zwölf Nachkommen hinterlässt. Wie jetzt bekannt wird, hat der Firmenpatriach aber noch ein weiteres Kind aus einer außerehelichen Beziehung. Nun ist auch klar, um wen es sich handelt.
Zwei Tage vor dem Tod des langjährigen VW-Chefs und Porsche-Miteigentümers Ferdinand Piëch stoppt die Polizei seinen ältesten Sohn und seinen Enkel auf der A 81. Die beiden sollen sich ein illegales Autorennen geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt die Luxus-Sportwagen.
Am Sonntagabend bricht Ferdinand Piëch während eines Restaurantbesuchs plötzlich zusammen. Ärzte können dem 82-Jährigen nicht mehr helfen. Der Tod von "Mr. Volkswagen" ist nun Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen.
Der verstorbene Ferdinand Piëch war eine der zentralen Figuren des Porsche-Piëch-Clans. Die Nachkommen des VW- und Porsche-Urahns Ferdinand Porsche bestimmen nach wie vor die Geschicke des größten Auto-Imperiums der Welt. Ein Überblick über die einflussreichsten Familienmitglieder.
Über Jahre formt Ferdinand Piëch Volkswagen zu einem Weltkonzern. Nach seinem Tod trauern viele Gefährten aus Wirtschaft und Politik um einen der "weltweit bedeutendsten Unternehmensführer".
Wenn er lächelte, wurde es ernst. Mit Ferdinand Piëch ist einer der größten und erfolgreichsten Autokraten der Automobilindustrie gestorben. "Der Alte", wie er genannt wurde, zog sein Ding durch. Und dennoch hatten die Wolfsburger bis zuletzt Sympathien für ihn. Ein Nachruf von Ulrich Reitz
Ferdinand Piëch ist tot. Der langjährige Chef von VW und Porsche war Autonarr und genialer Ingenieur, ein großer Stratege und gefürchteter Intrigant. In Wolfsburg nannte man den Patriarchen auch "den Alten". Piëch wurde 82 Jahre alt.
Viele Manager schätzen ihre Fähigkeiten falsch ein. Sie wollen Erfolge vorweisen, um möglichst viel zu verdienen. Dem Ex-Audi-Chef Rupert Stadler ebnet sein überschätztes Selbstbewusstsein den Weg nach oben - dann wird es es ihm zum Verhängnis.
Audi-Chef in U-Haft, Rückrufe bei Daimler und BMW, Auslieferungsverzögerungen und Vier-Tage-Woche bei VW: Negativschlagzeilen satt für die deutsche Automobilindustrie. Und das ganz dicke Ende kommt erst noch. Donald Trump lässt grüßen.
Abgasskandal, Betrug, Milliardenstrafen, Imageprobleme: Kein Wunder, dass mancher das Ende des VW-Konzerns bereits gekommen sah. Doch dann schlägt das Auto-Imperium zurück - mit einem neuen Feindbild. Von Helmut Becker
Am Donnerstag beginnt das Musterverfahren gegen Porsche und VW. Dutzende Investoren fühlen sich betrogen und verlangen Milliarden zurück. In ihrer erbitterten Übernahmeschlacht 2008 sollen die Autofirmen ihre Anleger getäuscht haben. Von Philip Ziche
Nach einem Machtkampf muss Wendelin Wiedeking 2009 den Chef-Posten bei Porsche räumen. Zu seinem 65. Geburtstag zieht er Bilanz über den Diesel-Skandal, Millionengehälter und das Vermächtnis seines Rivalen Piëch.
Ex-VW-Chef Piëch wird erneut in den Aufsichtsrat der Porsche SE gewählt. Bei der Hauptversammlung zeigt er sich zum ersten Mal seit 2015 öffentlich. Da er seine Porsche-SE-Anteile jedoch verkauft hat, dürfte es sein letzter Auftritt auf der Autobühne sein.
Kommt er, oder kommt er nicht? Das war die Frage vor der Hauptversammlung bei Porsche SE. Ferdinand Piëch ist nun doch nach Stuttgart gereist, um sich erneut in den Aufsichtsrat wählen zu lassen.
Sein Aktienpaket an der Familienholding hat Ferdinand Piëch bereits verkauft. Doch noch gibt der Patriach die Macht im Autoimperium nicht ganz auf. Heute wird er wieder zur Hauptversammlung der Porsche SE erwartet - und will sich wohl wählen lassen.