Bereit zur Kapitalerhöhung Prüfen Konzerne Deutsche-Bank-Rettung?
06.10.2016, 20:38 Uhr
Die Deutsche Bank strauchelt angesichts der bevorstehenden Hypotheken-Strafe und dem damit zusammenhängenden Vertrauensverlust. Nun planen offenbar mehrere Dax-Konzerne Hilfen für das Haus. Sie könnten Anteileigener werden.
Hochrangige Manager mehrerer deutscher Großkonzerne prüfen einem Medienbericht zufolge etwaige Rettungspläne für die Deutsche Bank. Wie das "Handelsblatt" berichtet, loten einige der Dax-Konzerne aus, ob es möglich sei, sich an einer Kapitalerhöhung bei dem Geldhaus zu beteiligen, falls eine Aufstockung der Mittel bei dem Institut tatsächlich erforderlich sein sollte. Das Blatt beruft sich dabei auf Unternehmenskreise.
Nötig sein könnte demzufolge ein einstelliger Milliarden-Betrag. Um welche Großkonzerne es sich handelt, schrieb die Zeitung nicht. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Hintergrund ist die anstehende Strafe für Hypotheken-Geschäfte in den USA. Nachdem erste Berichte ein Bußgeld von mehr als 14 Milliarden Dollar genannt hatten, war zuletzt von gut fünf Milliarden die Rede.
Die Führung der Deutschen Bank und Spitzenvertreter der Bundesregierung seien über die Überlegungen der Konzerne informiert, berichtet das "Handelsblatt" weiter. In Regierungskreisen verfolge man die Gespräche offenbar mit Wohlwollen. "Eine marktwirtschaftliche Unterstützung der Deutschen Bank ist in jedem Fall besser als der Einsatz von Steuergeldern", zitierte die Zeitung eine Person, die den Angaben zufolge mit den Gesprächen vertraut ist.
Unterdessen hat sich das Finanzinstitut beim Abbau von 4000 Stellen in Deutschland mit dem Betriebsrat geeinigt. Der Interessenausgleich mit den heimischen Arbeitnehmern sei nun abgeschlossen, teilte die Bank mit. "Wir werden (...) den Stellenabbau so sozialverträglich und verantwortungsvoll wie nur möglich gestalten," sagte Arbeitsvorstand Karl von Rohr. Die Bank will betroffene Mitarbeiter dabei unterstützen, eine neue Stelle zu finden.
Außerhalb Deutschlands werden, wie ebenfalls bekannt, 5000 Stellen abgebaut. Die Deutsche Bank befindet sich mitten im Umbau. Vorstandschef John Cryan versucht mit Hochdruck, die Bank schlanker und effizienter aufzustellen. Ihm bläst von den Seiten der Kapitalmärkte ein scharfer Wind entgegen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ