Drei Töchter zum Verkauf RWE macht sich schlank
02.08.2011, 06:46 UhrWegen der Energiewende prüft offenbar auch der Stromkonzern RWE, mehrere Töchter zu verkaufen. Von den Plänen betroffen sein sollen nach einem Zeitungsbericht die Frankfurter Süwag Gruppe, der Saarbrücker Versorger VSE und die Koblenzer Elektrizitätswerke. Kommenden Montag sollen die Pläne präsentiert werden. Auch Konkurrent Eon will sich angeblich verschlanken.
Der Energiekonzern RWE prüft laut Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) einen Verkauf mehrerer Tochterfirmen für den Vertrieb von Strom und Gas. Im Mittelpunkt der Überlegungen stünden die Frankfurter Süwag Gruppe, der Saarbrücker Versorger VSE und die Koblenzer Elektrizitätswerke, berichtete das Blatt.
2010 erzielten die Töchter zusammen rund 3,2 Mrd. Euro Umsatz. Das entspreche etwa einem Sechstel des inländischen Vertriebsgeschäfts des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns. Ein RWE-Sprecher wollte die Informationen laut dem Bericht nicht kommentieren.
Ein Trennung von den Töchtern käme aber nicht überraschend. Der RWE-Vorstand durchkämmt derzeit den Konzern nach verkaufsfähigen Töchtern, um den Finanzspielraum des Konzerns zu sichern. Vorstandschef Jürgen Großmann hat die Trennung von Beteiligungen im Wert von 8,0 Mrd. Euro angekündigt. Damit ist Großmann, dessen Vertrag in 14 Monaten ausläuft, bislang aber nur schleppend vorangekommen. Dem Aufsichtsrat will er bei einer außerordentlichen Sitzung am kommenden Montag seine Pläne präsentieren. An den zum Verkauf stehenden Regionaltöchtern hält RWE laut "FTD" Mehrheiten bis zu 78 Prozent, zudem sind jeweils die Kommunen beteiligt.
Bisher ist erst ein kleiner Teil des RWE-Verkaufsprogramms realisiert. So gehen knapp 75 Prozent der Hochspannungstochter Amprion für 700 Mio. Euro an ein Konsortium von Finanzinvestoren. Verkauft wurden auch der Pipelinebetreiber Thyssengas und Anteile am Kohlekraftwerk
Quelle: ntv.de, dpa/rts