Ölgeschäft "nicht politisch" Rosneft-Chef hält Sanktionen für "illegal"
29.01.2018, 23:21 Uhr
Rosneft gerät im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, weil Altkanzler Schröder Aufsichtsratschef des russischen Ölkonzerns wird. Dennoch sagt Rosneft-Chef Setschin, dass das Ölgeschäft "nichts mit Politik" zu tun habe - und beklagt die gegen Russland verhängten Sanktionen.
Der Vorstandvorsitzende des größten russischen Ölkonzerns Rosneft kritisiert die Folgen der anhaltenden europäischen Sanktionen wegen der russischen Annexion der Krim. Die Rosneft betreffenden Beschränkungen seien "unangemessen, subjektiv und illegal, unser Unternehmen hat nichts mit der Krise in der Ukraine zu tun, es hat keinen Einfluss auf die dortigen politischen oder ökonomischen Abläufe und deshalb sind die Entscheidungen des EU-Rates nicht logisch", sagte Igor Setschin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der enge Weggefährte von Russlands Präsident Wladimir Putin steht wie auch der mehrheitlich staatlich kontrollierte Rosneft-Konzern unter Sanktionen der US-amerikanischen Regierung, gegen Setschin hatte Washington 2014 ein Einreiseverbot verhängt und die Sanktionen weiter ausgeweitet.
Rosneft hatte zuletzt in deutschen Bundestagwahlkampf für Schlagzeilen gesorgt, als Alt-Kanzler Gerhard Schröder in den Aufsichtsrat berufen und dort auf Vorschlag von Präsident Putin zum Vorsitzenden gewählt wurde. Der Konzern, nach eigener Darstellung der größte Energielieferant der EU, hatte in den vergangenen Jahren seine Raffineriekapazitäten in Deutschland aufgestockt und will hierzulande 600 Millionen Euro investieren. Rosneft deckt ein Viertel der deutschen Ölnachfrage.
Auch wenn der weltweit tätige Konzern in der Vergangenheit immer wieder von staatlichen Anordnungen profitierte und aus den Resten anderer, zerschlagener Unternehmen erwuchs, stellt Setschin in Abrede, dass es sich beim Ölgeschäft um ein politisches handle: "Da gibt es eigentlich nichts mit Politik, das ist ein Wettbewerbsgeschäft." Das "eigentliche Ziel" der Sanktionen sei, der russischen Ölindustrie langfristig zu schaden.
Quelle: ntv.de, bad