Wirtschaft

Bienert übernimmtSiemens-Finanzvorstand Thomas geht früher als geplant

13.11.2025, 01:49 Uhr
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Ralf Thomas bleibt Siemens als Aufsichtsrat bei der Medizintechniktochter Healthineers erhalten. (Foto: picture alliance / Flashpic)

Siemens regelt die Nachfolge für den langjährigen Finanzvorstand Ralf Thomas. Der soll das Zepter im Laufe des nächsten Jahres an ein anderes Urgestein des Konzerns übergeben.

Siemens bekommt spätestens im September 2026 eine neue Finanzvorständin. Ralf Thomas, der das Amt seit 2013 bekleidet, werde im Verlauf des Geschäftsjahres 2026 abtreten, teilt der Münchner Technologiekonzern mit. Seine Nachfolge soll wie erwartet Veronika Bienert antreten, die vor gut einem Jahr in den Vorstand berufen wurde und dort bisher für die Finanzsparte Siemens Financial Services (SFS) zuständig ist. Den Chefposten bei SFS übernimmt zum 1. Januar Kevin Zander.

Bienert hat seit 1993 ihr gesamtes Berufsleben bei Siemens verbracht. Ihr Vorstandsvertrag wird vorzeitig um fünf Jahre bis Ende März 2031 verlängert. Thomas' Vertrag lief eigentlich noch bis Dezember 2026. "Die Entwicklung von Siemens der letzten Jahre und die beeindruckende finanzielle Stärke tragen ganz wesentlich seine Handschrift", sagte Vorstandschef Roland Busch. Unter Thomas hatte Siemens die Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers an die Börse gebracht und war bei Siemens Energy fast komplett ausgestiegen. Alle Randgeschäfte wurden verkauft und spülten einen Erlös von mehr als sieben Milliarden Euro in die Kasse.

Rückzug aus Medizintechniksparte

Nun will sich Siemens auch von der Mehrheit an Siemens Healthineers trennen. Auf mittlere Sicht will sich der Konzern auf eine Beteiligung von weniger als 25 Prozent zurückziehen. In einem ersten Schritt wird die Beteiligung von rund 67 Prozent auf etwa 37 Prozent reduziert. Die Aktien sollen den Aktionären "vorzugsweise in Form einer Direktabspaltung" in die Depots gebucht werden, wie Siemens nach einer Aufsichtsratssitzung am Mittwochabend mitteilte.

Sein Amt als Aufsichtsratschef des Erlanger Unternehmens soll Thomas nach dem Abschied aus dem Finanzressort behalten. Um fünf Jahre verlängert hat Siemens auch den Vertrag von Technologie- und Strategie-Vorstand Peter Körte, der gemeinsam mit Bienert in das oberste Führungsgremium berufen worden war. Er spiele eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der "One Tech"-Strategie, die Vorstandschef Roland Busch am Donnerstag genau vorstellen will. Körte gilt neben Vorstandsmitglied Cedrik Neike auch als potenzieller Nachfolger Buschs. Zur Nachfolge des erfolgreichen Chefs der Infrastrukturtechnik-Sparte, Matthias Rebellius, äußerte sich Siemens nicht. Sein Vertrag läuft Ende September 2026 aus, Rebellius geht dann in den Ruhestand.

Quelle: ntv.de, ino/rts