Krise in Kraftwerkssparte Siemens schickt Mitarbeiter in Zwangsurlaub
07.05.2018, 13:35 Uhr
Einstmals weltweite Verkaufsschlager, heute Ladenhüter: Siemens-Kraftwerksturbinen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Nach Pfingsten sollen Tausende Mitarbeiter von Siemens' Kraftwerkssparte zu Hause bleiben. Denn der Konzern will wegen eines "beispiellosen Markteinbruchs" die Werke schließen - für eine Woche vorerst und einige dann vielleicht für immer.
Wegen schwacher Geschäfte mit Kraftwerksturbinen schickt Siemens die Mitarbeiter der Konzernsparte Power & Gas nach Pfingsten für eine Woche in den Zwangsurlaub. Geplant seien zeitlich befristete Betriebsschließungen an möglichst allen Standorten weltweit, erklärte ein Siemens-Sprecher auf Anfrage. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern liefen derzeit noch.
Hintergrund sei der "anhaltende beispiellose Markteinbruch im Bereich der Stromerzeugung", sagte der Sprecher. Wegen des Ausbaus von Windparks und Solarfeldern werden weltweit weniger konventionelle Kraftwerke errichtet. Siemens will die Kosten des Geschäftsbereichs senken. Gespart werde auch bei Reisekosten, Messebeteiligungen, Sponsoring sowie Investitionen.
Langfristig will Siemens in dem Geschäft mehr als 6.000 Stellen weltweit streichen und Kapazitäten abbauen. Auch einzelne Standorte sollen dichtgemacht werden. Dagegen gibt es nach wie vor Widerstand der Gewerkschaften. Die IG Metall ist bisher nicht in konkrete Verhandlungen über die Kürzungen eingestiegen. Es liefen nach wie vor "konstruktive Gespräche" mit der Arbeitnehmerseite, sagte der Sprecher.
Quelle: ntv.de, mbo/DJ/rts