Keine Werte zu erwarten Signa Holding beantragt in Konkursverfahren
11.04.2024, 16:23 Uhr Artikel anhören
Die Dachgesellschaft der Signa-Gruppe geht in Konkurs.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Die Dachgesellschaft der Signa-Gruppe geht nicht in ein Sanierungsverfahren. Damit haben Gläubiger keine Aussicht auf Zahlungen. Nach den beschlossenen Plänen für die anderen Gesellschaften, sieht der Insolvenzverwalter der keine Chance auf nenneswerte Zahlungen. Nun kommt der Konkurs.
Die Dachgesellschaft der insolventen Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko hat ihren Sanierungsplan zurückgezogen und beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt. Eine Mindestquote für die Gläubiger falle damit weg, teilte der Insolvenzverwalter der Signa Holding mit. Die Signa Holding besitzt keine Immobilien, sondern hält vor allem Anteile an den beiden wichtigen Signa-Gesellschaften Prime und Development.
Hauptgesellschafter ist die Familie Benko über ihre Privatstiftung und die Supraholding GmbH. Anteile halten auch der Bauunternehmer und frühere Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, der Schweizer Manager Ernst Tanner, der den Schokoladenhersteller Lindt & Sprünglli führt, sowie der Kaffeemaschinenunternehmer Arthur Eugster.
Die Holding hatte bereits im November, noch vor der Prime und der Development - Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Die Gläubiger, darunter zahlreiche Banken und Versicherungen, hatten Forderungen von rund 8,6 Milliarden Euro angemeldet. Ob sie einen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten werden, ist offen.
Ein Konkurs der Dachgesellschaft hatte sich abgezeichnet, nachdem die Aktionäre der Signa Prime und Signa Development den Sanierungsplänen unter Treuhandschaft zuletzt zugestimmt hatten. Der Insolvenzverwalter begründete den Schritt damit, dass das Sanierungskonzept auf der werterhaltenden Restrukturierung der wichtigen Beteiligungsgesellschaften Prime und Development beruhte. Die Holding würde als Aktionärin beim Verkauf der Vermögenswerte der beiden Gesellschaften hinter die Gläubiger gereiht. "Für die Signa Holding ist daher mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development mehr zu rechnen", erklärte der Insolvenzverwalter.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP