Wirtschaft

Emirate statt Deutschland Solon macht Zentrale in Berlin dicht

Der Standort in Berlin schließt. Nur ein Werk in Greifswald soll weiter für Solon produzieren.

Der Standort in Berlin schließt. Nur ein Werk in Greifswald soll weiter für Solon produzieren.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Nach der Insolvenz 2012 und dem Einstieg des indisch-arabischen Investors Microsol müssen die Mitarbeiter von Solon einen weiteren Schock verkraften. Nicht nur die Fertigung auch die Zentrale wird ausgelagert - an den Persischen Golf.

Der Solarmodul-Hersteller Solon schleißt seine Zentrale in Berlin. 230 Mitarbeiter verlieren damit ihren Arbeitsplatz am Standort Adlershof, sagte ein Sprecher. Der weltweite Firmensitz werde in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) verlagert. Dort werde schon der Großteil der Module gefertigt.

Nach der Insolvenz von Solon war das indisch-arabische Unternehmen Microsol im März 2012 eingestiegen. Erklärte Absicht war es damals, in Berlin weiter Module für den deutschen und europäischen Markt zu bauen. Offenkundig waren aber die Produktionskosten in Deutschland angesichts des hart umkämpften Weltmarkts zu hoch.

Produktion in Greifswald bleibt

"Mit unserer Fertigung in den VAE sind wir in der Lage, den Kostenerwartungen unserer Kunden zu entsprechen", hieß es. Die Wachstumsmärkte in Asien und Nordafrika würden wichtiger, vor allem im Segment der Freiflächen-Solarkraftwerke, sagte Geschäftsführer Anjan Turlapati.

Künftig sollen die europäischen und nordafrikanischen Märkte von einer einzigen europäischen Vertriebsgesellschaft bedient werden, die auch in Deutschland aktiv sein werde. Alle Aufträge würden erfüllt. Ein Werk des Partners ML&S in Greifswald werde weiterhin im Auftrag von Solon Module produzieren.

Solon-Betriebsstättenleiter Lars Podlowski wurde mit den Worten zitiert, es würden Verhandlungen mit dem Betriebsrat geführt, "um in dieser schwierigen Situation eine faire Einigung mit unseren Mitarbeitern zu finden".

Quelle: ntv.de, ame/dpa

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