Wirtschaft

Krieg trieb Preise nach oben Speiseöl wird wieder billiger

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Frittieren wird günstiger.

(Foto: IMAGO/CHROMORANGE)

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Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine explodierten die Preise für Sonnenblumenöl. Hamsterkäufe sorgten für leere Regale in Supermärkten. Doch mittlerweile entspannt sich die Situation.

Es war ein Symbol für rasant steigende Lebensmittelpreise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine: Speiseöl wurde zur Mangelware. Doch mittlerweile hat sich die Lage trotz des Krieges normalisiert. Hohe Lagerbestände und sinkende Rohstoffpreise lassen die Preise bei Speiseöl der "Lebensmittelzeitung" zufolge weiter sinken.

Kaufland macht den Anfang. Der Discounter senkt eigenen Angaben zufolge die Preise für einige Speiseöle aus seinem Sortiment, darunter Sonnenblumen-, Distel- und Rapsöl. Weitere Händler dürften nachziehen, so die "Lebensmittelzeitung". Auch bei Kaffee und Butter habe die Kette vorgelegt. Aldi habe die Preise dann prompt unterboten.

Nach Hamsterkäufen hatten Lebensmittelhändler offenbar kräftig nachbestellt und mittlerweile wohl sehr volle Lager geschaffen. "Von Edeka wird berichtet, dass sich im vergangenen Jahr sowohl die Zentrale als auch die Regionen mit reichlich Ware eingedeckt haben", so die Fach-Publikation. Schon seit Wochen gebe es im gesamten Handel regelmäßig Rabatte für Öle, um Übermengen abzuverkaufen.

Die Ukraine kann wieder liefern

Eine Folge des russischen Angriffs war ein Mangel an Sonnenblumenöl in mehreren europäischen Ländern. Im internationalen Sonnenblumenhandel stieg der Preis nach EU-Daten innerhalb kürzester Zeit von 700 auf über 1100 Euro pro Tonne. Denn vor dem Krieg war die Ukraine der weltgrößte Exporteur gewesen, von dem die EU einen großen Teil ihrer Einfuhren bezog. Dementsprechend war im Frühjahr 2022 Sonnenblumenöl in den Supermärkten über Wochen kaum noch erhältlich, die Regale waren leer geräumt.

Das hat sich geändert. "Ukrainische Exporte von Sonnenblumenkernen, Sonnenblumenöl und Raps-Saaten haben nahezu wieder Vorkriegsniveau erreicht und kommen auch in Deutschland an", sagte ein Sprecher des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid). Logistikketten und Warenströme aus der Ukraine hätten sich neu ausgerichtet.

Eine weitere direkte Kriegsfolge war, dass Ackerbauern in Deutschland so viel Sonnenblumen anbauten wie womöglich nie zuvor: "Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat sich die Anbaufläche von Sonnenblumen in Deutschland mehr als verdoppelt", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts stieg die Anbaufläche auf 86.000 Hektar, mehr als doppelt so viel wie 2021.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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