Insolvenzverfahren beantragt Steht nun auch die KaDeWe-Gruppe vor dem Aus?
27.01.2024, 16:55 Uhr Artikel anhören
Nach Angaben von Unternehmenschef Michael Peterseim aus dem November machte die KaDeWe-Gruppe zuletzt einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Pleitenserie in der Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko nimmt kein Ende: Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Capital geht die Krise auch nicht an der Luxuskaufhaus-Gruppe KaDeWe vorbei. In der kommenden Woche soll ein Insolvenzantrag gestellt werden.
Nach der Warenhauskette Galeria steht auch das deutsche Luxuskaufhausgeschäft der Signa-Gruppe vor der Insolvenz. Wie das Wirtschaftsmagazins Capital (Onlineausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, will die KaDeWe-Gruppe Anfang kommender Woche einen Insolvenzantrag stellen.
Der Antrag solle in Berlin eingereicht werden, wo die Kaufhausgruppe den Großteil ihres Geschäfts macht, heißt es in den Kreisen. Insolvenzexperten erwarten, dass das Insolvenzgericht für das KaDeWe-Verfahren einen Verwalter einsetzen wird, der nicht mit anderen Signa-Verfahren befasst ist. Die KaDeWe-Gruppe ließ eine Anfrage von Capital zu den Informationen am Freitag unbeantwortet.
Die sich anbahnende Insolvenz der KaDeWe-Gruppe ist eine Folge der Pleitenserie in der Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Signa kontrolliert knapp die Hälfte der Anteile an der Gruppe, in der das Luxuskaufhausgeschäft im Berliner KaDeWe, im Alsterhaus in Hamburg und im Oberpollinger in München gebündelt ist. 50,1 Prozent der Anteile hält seit 2015 der thailändische Konzern Central Group.
Nach Angaben von Unternehmenschef Michael Peterseim aus dem November machte die KaDeWe-Gruppe zuletzt einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro. Die Central Group, die in den vergangenen Jahren zusammen mit Signa auch Luxuswarenhausketten in der Schweiz und in Großbritannien übernommen hat, wird seit der Insolvenz der Signa-Dachgesellschaft im November als möglicher Käufer für die deutschen Nobelkaufhäuser gehandelt.
Insolvenzexperten halten es für denkbar, dass die Central Group darauf setzt, im Zuge des Insolvenzverfahrens günstigen Zugriff auf die Signa-Anteile an der KaDeWe-Gruppe zu bekommen. Zudem könnte das Verfahren einen Hebel bieten, die extrem hohen Mieten neu zu verhandeln oder im Zuge der diversen Insolvenzen in der Signa-Gruppe womöglich auch die Immobilien der KaDeWe-Standorte zu übernehmen. Anfang der Woche hatten bereits die Signa-Gesellschaften, die das Alsterhaus und das Oberpollinger halten und die Häuser an die KaDeWe-Gruppe vermieten, ihrerseits Insolvenzanträge gestellt.
Quelle: ntv.de, jki